Flughafen Trollenhagen

▶ Darum kreisen Bundeswehr-Flieger über der Seenplatte

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Zum Wochenstart starteten viele Maschinen am Flughafen Trollenhagen. Wohl als Vorbereitung für eine Übung am Wochenende, zu der die Bundeswehr aber kaum Informationen preisgeben will.
Veröffentlicht:29.06.2021, 14:29

Von:
  • Tim Prahle
Artikel teilen:

Helikopter, die dicht über ein Maisfeld bei Podewall fliegen, Militärtransporter, die über Neubrandenburg kreisen und bis in die Nachtstunden immer wieder am Flughafen starten und landen. Es war Einiges los am Himmel über der Neubrandenburger Region am Montag. Nach Angaben des Luftfahrtamtes der Bundeswehr handelte es sich bei den Transportflugzeugen jeweils um den Typen C-160 Transall. Die Transall war eigentlich gerade erst ihre große Abschiedstour geflogen, hunderte Menschen waren Anfang des Monats zum Flughafen Trollenhagen gekommen, um das Transportflugzeug zu verabschieden. Bis zum Ende des Jahres will die Bundeswehr diese Maschinen ausmustern.

Mehr lesen: ▶ Sprung aus der Transall – irre laut und mit voller Blase

Die Maschinen aus Hohn (Schleswig-Holstein) seien am Montag gegen 20 Uhr am Flughafen Trollenhagen gestartet und zum Truppenübungsplatz nach Altengrabow geflogen. Dreieinhalb Stunden später kehrten sie zurück. Dabei wurden sie mehrfach von Menschen aus der Region gesehen. Noch bis in die Nacht war am Flughafen Trollenhagen Betrieb. Dabei war auch ein Airbus A400M im Einsatz.

Bundeswehr fliegt erst und antwortet später

Zwei Helikopter – nach Angaben der Bundeswehr vom Typ NH-90 – im Tiefflug bei Podewall gehören ebenfalls zur Bundeswehr. Sie waren aus dem bayrischen Niederstetten gekommen, flogen zwischen 20 und 21 Uhr im gesamten Großraum Neubrandenburg. Samt der Einlage über dem Podewaller Maisfeld.

Lesen Sie auch: Luftwaffen-Offizier nimmt Landrat wegen Tiefflügen in die Pflicht

Schon seit einer Woche scheinen sich in Neubrandenburg vermehrt Soldaten aufzuhalten. Das Presseinformationszentrum des Heeres kündigte auf Nordkurier-Anfrage bereits eine große Übung für das erste Juli-Wochenende an. Genaue Informationen wollte eine Sprecherin dazu aber auch am Dienstag nicht geben, verwies wiederholt auf eine Pressemitteilung, die am Mittwoch folgen soll.

Übung in Sachsen-Anhalt

Eine Information des Landeskommandos Sachsen-Anhalts legt nun nahe, dass es sich bei den Flügen über Neubrandenburg am Montag bereits für erste Anzeichen der groß angekündigten und wenig erläuterten Übung am Juli-Wochenende handeln könnte. Denn die Bundeswehr führt bereits seit Montag und noch bis 3. Juli im Landkreis Jerichower Land (Sachsen-Anhalt) eine Übung mit 120 Soldaten und etwa 15 Radfahrzeugen durch. Hubschrauber, Propeller- und Strahlflugzeuge üben ihre Flüge, zudem trainiert der Fallschirmsprungdienst. Die Radfahrzeuge nutzen öffentliche Wege, meiden jedoch Siedlungen, führt die Pressestelle des Landeskommandos Sachsen-Anhalts aus.

Mehr lesen: Kampfjets donnern über MV

Tagsüber, abends und nachts seien die Flugmaschinen unterwegs, teilweise auch in mittlerer und niedriger Höhe. Gut möglich, dass die Neubrandenburger für das Wochenende ähnliche Übungen erwartet. Fraglich, wieso sich das Heer bislang gegen diese Informationen sperrt und weiter darauf beharrt, vor der offiziellen Mitteilung am Mittwoch keine Auskunft geben zu können. Die Information, dass über der Neubrandenburger Region bis zum letzten Juli-Wochenende gar keine militärischen Übungen zu verfolgen sind, hat sich schon mal nicht bewahrheitet.

Im Interview: Herr General, wie war das damals mit der Armee der Einheit?