150. Todestag
Das plant Altentreptows Heimatverein im Fritz-Reuter-Jahr
Altentreptow / Lesedauer: 3 min

Tobias Holtz
Neben dem Großen Stein gibt es auf dem Klosterberg in Altentreptow noch einen anderen, fast genauso alten Findling, der 1935 zu Ehren des wohl bekanntesten niederdeutschen Dichter Mecklenburgs aufgestellt wurde: Fritz Reuter.
An vielen Stellen der Stadt Spuren hinterlassen
Als ein Mann, der vielseitig begabt und interessiert war, gelang Reuter während seiner Zeit als Privatlehrer in „Treptow an der Tollense“ mit „Läuschen un Rimels“ nicht nur der erste größere literarische Erfolg. Er setzte sich als Stadtverordneter auch dafür ein, den Sport zu fördern und legte mit seinen Schülern auf der Nordseite des Klosterbergs einen Turnplatz an. Einige der damaligen Sportgeräte wurden rund 170 Jahre später auf Initiative des Treptower Kultur- und Heimatvereins nach Reuters Entwürfen nachgebaut und an derselben Stelle aufgestellt.
„Fritz Reuter hat nicht nur dort, sondern an vielen Stellen in unserer Stadt seine Spuren hinterlassen. Deshalb möchten wir als Verein gemeinsam mit der Stadt zum 150. Todestag im nächsten Jahr auch gerne ein Programm auf die Beine stellen, um sein Leben und Wirken entsprechend zu würdigen“, kündigt der Vorsitzende des Heimatvereins, Detlef Klage, gegenüber dem Nordkurier an. Denkbar wäre es, ein gemeinsames Projekt mit Schülern der KGS zu starten, die auch schon in die Wiedersichtbarmachung des ehemaligen jüdischen Friedhofs unterhalb des Reuterplatzes involviert sind.
Schlager-Duo will up Platt singen
„Wenn sich die Schüler am Ort des Geschehens mit einem Thema oder einer historischen Persönlichkeit beschäftigen, haben sie eine ganz andere Einstellung dazu, als wenn sie im Unterricht darüber etwas lernen“, weiß Klage aus eigener Erfahrung. Wie genau das Programm inhaltlich gestaltet werden könnte, sei im Moment aber noch völlig offen. Das Schlager-Duo „Jo & Josephine“ hätte dem Verein bereits angeboten, einen musikalischen Beitrag auf Plattdeutsch beizusteuern. Weitere Ideen oder Anregungen sind gerne gesehen.
Eventuell könnte die Stadt für die Ausrichtung der Gedenkfeier auch zusätzliche Gelder vom Land abgreifen. Denn die Koalitionsfraktionen von Linke und SPD hatten sich in einem Antrag erst jüngst dafür ausgesprochen, dass die Landesregierung Aktivitäten rund um Reuters Todestag mit freien Kulturfördermitteln finanziell unterstützen soll, was im Schweriner Landtag breite Zustimmung fand.
Genauer Termin wird noch abgestimmt
Ob die Veranstaltung nun genau am 12. Juli, dem Sterbedatum Fritz Reuters, stattfindet, oder an einem anderen Termin, soll demnächst mit der Schule und der Stadt abgestimmt werden. „Auf jeden Fall weder in der Prüfungszeit noch in den Sommerferien. Das hätte keinen Sinn“, sagt Klage. Fest steht, dass das Jubiläumsprogramm unter freiem Himmel, möglichst direkt auf dem Reuterplatz über die Bühne gehen soll, sofern die vorgesehene Überdachung bis dahin fertig wird. Als Schlechtwettervariante hat der Verein die Aula der Roten Schule ins Auge gefasst. „Wobei das wirklich nur eine Notlösung ist. Wir präferieren ganz klar den Reuterplatz für diese Veranstaltung“, betont Klage.