Neue Verfügung

Das sind die neuen Corona-Regeln an der Seenplatte

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte fehlt nicht mehr viel zum Status Risikogebiet. Nach eiligen Absprachen zwischen Landrat und Bürgermeistern traten am Freitag kurzfristig schärfere Corona-Regeln in Kraft.
Veröffentlicht:16.10.2020, 16:24
Aktualisiert:

Von:
  • Author ImageCarsten Schönebeck
Artikel teilen:

Im Kreis Mecklenburgische Seenplatte hat Landrat Heiko Kärger (CDU) am Freitagnachmittag eine neue Allgemeinverfügung zur Bekämpfung der Corona-Pandemie unterzeichnet. Die neuen und schärferen Regeln, die Kärger kurz zuvor bereits mündlich angekündigt hatte, gilt ab Samstag. Sie umfasst allerdings nur wenige Punkte.

Lesen Sie auch: Corona-Fall an Malchower Schule

Umstrittene Regelung für Einkaufszentren wird abgeschafft

Dazu gehört eine Ausweitung der Maskenpflicht. Die soll, so verfügt es der Landkreis, nun z.B. auch für Besucher von Wochen- oder Flohmärkten gelten. Mund-Nasen-Schutz muss dann auch in Einkaufszentren getragen werden. Bislang galt in diesen: Die Maske muss nur beim Betreten eines Geschäfts aufgesetzt werden. In den Gängen bestand keine Pflicht. Eine Regelung, die sich vielen Bürgern ohnehin nie so recht erschlossen hatte. Ausgenommen von der Maskenpflicht bleiben weiterhin Kinder bis zum Grundschulalter, Menschen mit bestimmten gesundheitlichen Einschränkungen und Mitarbeiter in Geschäften und an Verkaufsständen – solange sie durch andere Vorrichtungen, z.B. Plexiglasscheiben, vor Aerosolen geschützt sind.

Harte Einschnitte für Familien und Freundeskreise

Auch andere Punkte der Allgemeinverfügung dürften die meisten Bürger kurzfristig kaum berühren – etwa das Verbot von Freiluftveranstaltungen mit mehr als 500 Personen. In geschlossenen Räumen gelten nun 200 Menschen als Obergrenze. Gleichzeitig wird auch eine Sperrstunde eingeführt – zwischen 0 und sechs Uhr.

Der härteste Einschnitt für den Alltag dürften aber die neuen Kontaktbeschränkungen sein. Im privaten Umfeld dürfen noch maximal 15 Personen aufeinandertreffen. Das gilt selbst dann, wenn das Treffen unter freiem Himmel stattfinden sollte. Bei privaten Zusammenkünften in Gaststätten gilt ab Samstag eine Obergrenze von 25 Menschen.

Seenplatte als Risikogebiet

Die Kreisverwaltung reagiert damit auf zuletzt deutlich gestiegene Infektionszahlen. Die sogenannte 7-Tages-Inzidenz lag bereits am Donnerstag über 33. Am Freitag wurde ein Wert von 35 Infektionen im 7-Tagesschnitt überschritten. Auf diese Grenze hatten sich Bund und Länder für die Einführung strengerer örtliche Maßnahmen in dieser Woche geeinigt. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hatte bei ihrem Besuch am Freitag in Waren angemahnt, man müsse unbedingt verhindern, dass auch Teile MVs zum Risikogebiet werden. Diese Einstufung gilt ab einem Wert von 50 positiv Getesteten auf 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche.