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Eröffnung

DDR-Bau saniert – Neubrandenburg hat endlich seine Stadthalle wieder

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Nach drei Jahren Bauzeit ist die Stadthalle wiedereröffnet. Einen Großteil der Kosten von zehn Millionen Euro übernimmt der Steuerzahler.
Veröffentlicht:09.09.2023, 14:34

Von:
  • Henning Stallmeyer
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Die Neubrandenburger Stadthalle ist am Sonnabend eröffnet worden. Nach drei Jahren intensiver Planung und drei Jahren Bauzeit ist das prägende Gebäude aus DDR-Zeiten nun endlich saniert. Und damit nicht genug. Ein Anbau vergrößert die Stadthalle sogar, die nicht nur für Sport, sondern auch für Kulturveranstaltungen genutzt werden kann.

Der neue Architekt Ulrich Schmidt schneidet gemeinsam mit dem Erbauer Karl Kraus, Oberbürgermeister Silvio Witt und Stadtpräsident Jan Kuhnert (von links) das rote Band durch. (Foto: Henning Stallmeyer)

Silvio Witt bezeichnet Halle als schönstes Gebäude 

„Eine echte Mehrzweckwaffe“, sagte Architekt Ulrich Schmidt, der die Sanierung betreute, "Wir haben ein Foyer, eine Garderobe, Toiletten, Lagerräume – das ist weit mehr als nur eine Sporthalle." Der Anbau auf der westlichen Seite ist zugleich der neue Haupteingang in das Gebäude, das Oberbürgermeister Silvio Witt bei der Eröffnung als „für ihn schönstes Neubrandenburger Gebäude der DDR–Moderne" bezeichnete.

Er freue sich, dass die Halle nun endlich wieder genutzt werden kann. Gerade auch im Hinblick auf die knappe Anzahl an Sporthallen in der Stadt entlastet die neue Stadthalle den Schulsport. Doch auch für das Gesamtbild der Stadt bezeichnet er die Sanierung als prägend und wichtig.

Steuerzahler bezahlte Großteil des 10 Millionen Euro–Baus

Das haben sich die Neubrandenburger auch einiges kosten lassen. 6,6 Millionen Euro flossen in die Sanierung, rund 3,8 Millionen Euro in die Erweiterungsgebäude. Den Großteil bezahlten die Steuerzahler der Stadt, 2,6 Millionen Euro konnten durch Fördermittel akquiriert werden. Mit dem Geld wurde auch in die Energieeffizienz investiert. Das Haus wird mit Wärmepumpen geheizt. Nur bei extremen Minustemperaturen wird zusätzlich mit Gas geheizt. "Wir sind hier absolut auf dem Stand der Zeit“, zeigte sich Ulrich Schmidt stolz auf die Arbeit aller Beteiligten.

Die Stadthalle ist nicht nur zu Hause für Sport– und Kulturveranstaltungen, sondern auch für eine Plastik des Künstlers Fritz Krämers. Sein "Der Handschuh“ stand vorher im Kulturpark, fiel dort jedoch immer wieder um. Nun ist er im Atrium, gut sichtbar für alle Gäste, platziert.

Die Stadthalle soll vor allem für den Schulsport wieder schnell eingesetzt werden. (Foto: Henning Stallmeyer)

Die Eröffnung war auch für Stadtpräsidenten und Ur–Neubrandenburger Jan Kuhnert ein bewegender Moment. Als Kind wollte er immer beim Knabenturnier des Nordkurier in der Stadthalle teilnehmen. Später, bei der Musikveranstaltung "Gong" arbeitete er als Ordner.

DDR-Architekt Karl Kraus ebenfalls bei der Eröffnung

Wer ebenfalls eine bewegte Geschichte mit dem Gebäude hat, ist Original–Architekt Karl Kraus, der mit seinem verstorbenen Kollegen für die prägenden Hyparschalen verantwortlich sind, die sich über der Stadthalle hin wegbiegen. Er kam ebenfalls zur Eröffnung und durchschnitt das rote Band.

Von 15 bis 17 Uhr haben Besucher die Möglichkeit, die frisch sanierte Stadthalle kostenfrei zu besichtigen.