IFA-Wintertreffen in Luplow
DDR-Oldtimer beim 3. IFA-Wintertreffen
Luplow / Lesedauer: 3 min

Danilo Vitense
Was gab es nicht wieder alles zu sehen auf dem nunmehr 3. IFA-Wintertreffen der Freunde des Jürgenstorfer Oldtimerclubs am Gutshaus in Luplow. Simson, Suhl, AWO, MZ und EMW markierten den Eingang zum herrschaftlichen Anwesen. Gleich daneben empfing ein blauer Ikarus-Bus z56 die Gäste, jederzeit startklar zur Sonderfahrt. Die gab es dann am Samstag auch pünktlich um 11.30 Uhr, als sich der Tross aus Wartburg, Trabi und anderen Errungenschaften des einstigen Industrieverbandes Fahrzeugbau (IFA), mit und ohne Blaulicht, auf Rundkurs durch die Gemeinde Rosenow machte.
Natürlich waren die Einsatzfahrzeuge von Volkspolizei und Feuerwehr auch dieses Mal wieder ein Besuchermagnet. Aber die dutzenden Trecker und LKW hatten ebenso das Vergnügen, ausreichend Aufmerksamkeit zu bekommen und interessierte wie staunende Blicke von der Gästen zu erhaschen. Denn trotz nicht ganz idealer Wetterbedingungen für eine Freilichtveranstaltung hatten es auch dieses Mal wieder viele Besucher zum Wintertreffen nach Luplow gezogen. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr waren es über 500. Und 2020? „Der Zulauf war jetzt noch größer als im Vorjahr“, teilte Rudolf Pogrell vom Jürgenstorfer Oldtimerclubs am Sonntag auf Nachfrage mit. Natürlich könne er einen Tag danach noch nicht genaue Zahlen nennen. Aber sein Gefühl sagt ihm, dass sich ein neuer Besucherrekord eingestellt hat. „Alle 30 gebackenen Kuchen wurden verspeist, über 300 Würste verkauft. Und auch vom Schwein war nichts mehr übrig“, zählte er auf. Ganz zu schweigen von den weit über 200 Fahrzeugen, die in diesem Jahr den Weg zum Gutshaus gefunden haben.
Heimlicher Star war ein Notstromaggregat
Der heimliche Star des 3. IFA-Wintertreffens war allerdings weder ein Wolga mit Sirene noch ein anderes Gefährt mit Blaulicht oder Leiter. Sondern ein Aggregat auf vier Rädern, das im Betrieb einem startenden Düsenflugzeug nicht nur bei der Lautstärke Konkurrenz machen kann. Auch sonst sind seine technischen Werte sehr beeindruckend. „Die Turbine läuft mit 33 000 Umdrehungen die Minute, zieht an die drei Kubikmeter Luft pro Sekunde, der Generator schafft gut 133 KW. Und das mit jedem Kraftstoff, auch Waschbenzin“, erzählte Andreas Tornow. Dieses Notstromaggregat namens Turbolekt 333 ist die neueste Errungenschaft des Gastgebers und ließ am Samstag jede Menge Besucher aufhorchen.
Viele Jahre lang habe der Turbolekt 333, der bis 1991 gebaut wurde, in einem Wald vor sich hin gerostet. Erst vor wenigen Tagen sei er wieder fit gemacht worden. Zuvor stand er bei den Stadtwerken Neustrelitz als Reserve. „Ein kleines geniales Gerät“, meinte Tornow. Zum Turbolekt 333, von dem seiner Aussage nach noch gut 1000 im Einsatz sind, hat er übrigens ein ganz besonderes Verhältnis. Zu NVA-Zeiten war Tornow Fahrer eines solches Aggregats, das bei der Volksarmee zum Anlassen von Strahltriebwerken verwendet wurde. Und schon immer habe er den Wunsch gehabt, so ein Teil selbst zu besitzen.
Spätestens im kommenden Jahr können dann die Besucher den Turbolekt 333 wieder hautnah im Aktion erleben. Denn die vierte Auflage des IFA-Wintertreffs kommt definitiv, so Vereinskollege Pogrell. „Hier hat sich etwas fest etabliert.“