Ehrenamt

Diese Burg Stargarder wollen die Streits schlichten

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Kirsten Zahrnt und Andreas Plath wollen dafür sorgen, dass Streitigkeiten ohne Gerichtsprozess gelöst werden. Beide treiben ganz ähnliche Motive an.
Veröffentlicht:26.01.2023, 15:25

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Zwei neue Streitschlichter hat jetzt Burg Stargard. Nachdem das Ehrenamt der Schiedsperson über ein Jahr nicht besetzt war, wurden Kirsten Zahrnt und Andreas Plath am Mittwoch im Rathaus zu ihrer neuen Aufgabe berufen. Die beiden Burg Stargarder bewarben sich unabhängig voneinander – und sind doch von ähnlichen Motiven angetrieben. „Ich will mich gesellschaftlich einbringen“, sagte Kirsten Zahrnt.

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Als Schiedspersonen werden sie künftig gemeinsam versuchen, die Streits von Menschen in Burg Stargard zu schlichten und zwischen ihnen zu vermitteln. Das Ziel: Die Probleme sollen ohne einen Gerichtsprozess gelöst werden.

Kirsten Zahrnt hat bereits einige Erfahrung in der Kommunikation mit Menschen, über mehrere Jahre betrieb sie eine psychotherapeutische Praxis. Durch ihre Familie sei ihr das Ehrenamt zudem nah: Ihre beiden Eltern haben als Schöffen im Gericht gearbeitet. Auch Andreas Plath hat durch seinen Beruf im öffentlichen Dienst Übung im Umgang mit Menschen. Auch deshalb sieht er sich als für die Aufgabe qualifiziert. „Ich möchte vermitteln und versuchen, neue Perspektiven aufzuzeigen“, sagte er bei seiner Berufung.

Empathie und Kommunikation sind Grundvoraussetzungen

Damit bringen die beiden laut Matthias Brandt, dem Leiter des Neubrandenburger Amtsgerichtes, genau die richtigen Voraussetzungen mit. „Man muss Empathie haben und mit Menschen kommunizieren können. Das war’s eigentlich schon“, sagte er. Außerdem dürfe eine Schiedsperson nicht vorbestraft, oder in ein laufendes Verfahren verwickelt sein.

Bis zum Ende des Jahres 2021 wurde die Rolle des Streitschlichters in Burg Stargard durch Heinz Beisheim eingenommen. Über 20 Jahre arbeitete er als Schiedsperson. Dass sich nach einem Jahr, in dem das Ehrenamt unbesetzt war, gleich zwei gemeldet haben, freut Matthias Brandt: „Wir als Justiz sind auch dankbar. Oft kann ein Streit auch anders geschlichtet werden und man ist erstaunt, wie wenig dafür fehlt.“

Glückwünsche gab es auch von Joachim Jünger, Amtsvorsteher des Stargarder Landes, der Kirsten Zahrnt und Andreas Plath jeweils einen Blumenstrauß überreichte. „Ich wünsche ihnen im Namen aller Bürgerinnen und Bürger viel Erfolg“, sagte er. Zudem bedanke er sich für die langjährige Arbeit ihres Vorgängers Heinz Beisheim.

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Bereits im November wurden Kirsten Zahrnt und Andreas Plath einstimmig durch den Amtsausschuss gewählt. Ihr Ehrenamt treten sie für die kommenden fünf Jahre an.