Kinderparty

Diese Herren sorgen beim Fest der Farben für Pommes und gute Laune

Neubrandenburg / Lesedauer: 5 min

Das Fest der Farben wird am Samstag wieder Tausende Besucher auf den Datzeberg locken. Star des Kinder–Programms sind die Musiker von Richards Kindermusikladen.
Veröffentlicht:02.06.2023, 12:32

Von:
  • Jochen Klein
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Mit viel Rhythmus, spaßigen Texten und guter Laune wird „Richards Kindermusikladen“ am Samstag, dem 3. Juni, die Bühne beim Fest der Farben auf dem Neubrandenburger Datzeberg rocken. Bandgründer und Sänger Richard Haus erzählt im Interview wie aus Spielplatz–Anekdoten Lieder werden und warum er sein junges Publikum nicht erziehen will.

Ihr macht seit vielen Jahren Musik für Kinder und habt damit schon echte Hits gelandet. Das Youtube–Video zum Song „Pommes“ hat mehr als 200 000 Aufrufe. Worauf kommt es an, wenn man Kinder begeistern will?

Ich glaube, es muss einfach die richtige Mischung sein, die richtige Atmosphäre. Wir machen uns in der Band viele Gedanken, wie man die Kinder mit einer kleinen Moderation oder einem Fragespiel in die Lieder reinholen kann.

Mein Ansatz ist ja auch nicht unbedingt, dass jedes Kind im Publikum immer jeden einzelnen Satz genau verstehen muss. Natürlich müssen sie verstehen, worum es geht, aber dann arbeite ich auch viel mit sprachlichen Bildern, die vielleicht neugierig machen, bei denen sich Kinder auch mal wundern. Es geht viel um eine Atmosphäre, bei der das Publikum auch mitsingt und mitklatscht. Und wir wollen ja nicht nur die Kinder ansprechen, sondern die ganze Familie.

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Manche Künstler sagen ja, Kinder seien ein besonders anspruchsvolles Publikum. Stimmt das?

Tja, eine definitive Antwort habe ich da auch nicht. Kinder sind vielleicht auf eine andere Art anspruchsvoll. Sie spiegeln einem sehr direkt und ehrlich, wie sie das finden, was man auf der Bühne macht. Aber wenn ein Kind mit großen Augen an der Bühne steht, mitsingt und mithopst, dann kannst du davon ausgehen, dass die Begeisterung immer ehrlich ist. Und, ja, Kinder sind als Publikum vielleicht unberechenbarer. Es kommt schon mal vor, dass Kinder plötzlich auf die Bühne kommen, zum Mikrofonständer wollen und dich fragen, warum du so einen komischen Hut aufhast, während du es gerade noch schaffst, dich an den Text der zweiten Strophe zu erinnern.

Wie bist du überhaupt darauf gekommen, eine Band zu gründen, die vor allem Musik für Kinder macht?

Da muss ich ein bisschen ausholen. Also, angefangen habe ich eher so mit Dancehall–Musik und hatte in Berlin auch mal so eine Art Hit vor 20 Jahren. Aber die Karriere hat dann nach ein paar Jahren nachgelassen, und ich bin dann mehr und mehr in die Musikerziehung gegangen — erst in Jugendclubs, später dann auch in Schulen und Kitas. Mir hat es dann schnell Spaß gemacht, dafür eigene Songs zu schreiben. Und irgendwann waren das so viele, dass ich dachte, da könnte man jetzt ein Album draus machen. Erfreulicherweise hat sich dann sogar ein Verlag gefunden, und inzwischen sind es drei Alben. Irgendwann hat dann der Kinderkanal Kika angefragt, und nun spielen wir sogar in Neubrandenburg beim Fest der Farben. (lacht)

Wie kommst du auf deine Texte?

Ich habe das Glück, dass ich zusammen mit zwei Kindern aufwachse, die sind jetzt 9 und 12. Da kommen die Ideen irgendwie ganz natürlich. Vieles sind aber auch Anekdoten oder manchmal nur einzelne Worte aus dem Familienleben von Freunden und Bekannten, aus denen ein Text entsteht. Zum Beispiel habe ich vor ein paar Jahren mal das Wort „paparieren“ auf dem Spielplatz aufgeschnappt. Das Kind einer Freundin hatte ein kaputtes Spielzeug, und die Mutter hat gesagt, es sei nicht schlimm, das könne man paparieren. Wahrscheinlich, weil zu Hause meistens Papa für sowas zuständig war. Ich hab dann gefragt, ob ich das für einen Song benutzen darf, und dann ist daraus tatsächlich ein Lied entstanden.

Muss Musik für Kinder einen tieferen Sinn haben? Müssen sie etwas lernen?

Ja, da gibt es verschiedene Ansichten in der Szene. Ich mache nicht so sehr die klassischen Mutmacherlieder oder musikalische Verkehrserziehung. Klar, haben manche Lieder auch eine Botschaft, aber ich gebe mir Mühe, das nicht pädagogisch–moralisch aufzuziehen. Die Musik soll Spaß machen und nicht immer mit dem erhobenen Zeigefinger daherkommen.

Sind deine eigenen Kinder Fans deiner Musik?

Teils, teils. (lacht) Sie müssen natürlich immer mal als Test–Publikum ran. Ich glaube der Ältere fände es inzwischen cooler, wenn ich auch was für Größere machen würde. Mehr die Hiphop und Pop–Musik, die er auf seiner Spotify–Playlist hat. Aber meine Tochter ist schon ein Fan. Und sie ist auch immer ganz stolz, wenn ich auf Plakaten oder Flyern zu sehen bin, Mein Sohn vielleicht auch, aber er lässt sich das nicht mehr so anmerken. (lacht)


Hier finden Sie das Programm zum Fest der Farben

So gibt's freien Eintritt für die Kinder

Das Fest der Farben auf dem Neubrandenburger Datzeberg steht am Samstag, den 3. Juni, ganz im Zeichen des Neubrandenburger Stadtjubiläums. Die Nordkurier Mediengruppe lädt zur großen Kinderparty zum Stadtgeburtstag auf das Druckereigelände in der Flurstraße. Dabei gibt es jede Menge Spaß für die ganze Familie – unter anderem mit Richards Kindermusikladen. Abseits der Showbühne gibt es auch Unterhaltung – zum Beispiel beim Kinderschminken, oder Bogenschießen, im Mitmach-Zirkus, auf der Rodelbahn, dem Fahrradparcours, den Hüpfburgen oder im Märchenzelt. Der Eintritt kostet für Erwachsene drei Euro, für Kinder einen Euro. Kinder, die einen ausgemalten Nordkurier-Wimpel mitbringen, haben freien Eintritt und können am Gewinnspiel um tolle Preise teilnehmen.

Die Bastel-Vorlage gibt es hier.