Ehemaliger EU-Kommissar in Neubrandenburg zu Gast
Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Ex-Spitzenpolitiker Günter Verheugen (SPD) hat bei seinem Besuch in Neubrandenburg viel neues vorgefunden. Als er vor 25 Jahren zum letzten Mal hier war, sei er in einer völlig anderen Stadt gewesen, sagte er am Mittwoch. Ein „grauer, nasser Tag in einer grauen, tristen Stadt” sei das damals gewesen. Als er jetzt wieder in die Stadt kam, habe er die Stadt vollkommen anders erlebt – modern und lebendig.
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In einem recht jungen Unternehmen war der frühere EU-Kommissar dann auch zu Gast, der Dreikönigsverein hatte ihn in die Räume von „13 Grad” eingeladen. Er habe die auf Kommunikation spezialisierte Firma 2009 „aus dem Arbeitszimmer der Eltern heraus” gegründet, sagte Firmenchef Martin Horst.
Mittlerweile arbeiteten 20 Angestellte bei ihm und sie betreuten Unternehmen wie die Müritzfischer, das Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum oder Kampagnen von Autobauer VW. Die Hauptaufgabe seiner Firma sei es, Kunden zu vermitteln, wofür eine Marke stehe.
Dreikönigsverein glücklich über Verheugens Besuch
Rainer Prachtl, Vorsitzender des Dreikönigsvereins, zeigte sich glücklich, Günter Verheugen ein junges Unternehmen der Region vorstellen zu können und einen Freund Europas und Förderer der Zivilgesellschaft zu begrüßen. Er betonte auch, dass in den vergangenen Jahren schon einige Politiker der Einladung des Vereins gefolgt seien und sich nach Neubrandenburg aufgemacht hätten – etwa Michail Gorbatschow, Hans-Dietrich Genscher oder Angela Merkel.
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Verheugen äußerte, dass er froh sei, als Politiker im Ruhestand „frei von der Leber weg” sagen zu können, was er denke. Wie andere ehemalige Politiker ständig in Talkshows aufzutreten, sei aber nichts für ihn. Er forsche lieber als Professor an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) und unterstütze im kleinen Rahmen Europa – das könne nur durch "überzeugte Europäer” bestehen.
Anschließend an die Führung durch die Räume von „13 Grad” durfte sich Verheugen in das Gästebuch der Stadt eintragen. Um 18 Uhr hielt er in der Hochschule schließlich einen Vortrag zum Thema „Welches Europa wollen will?“. Es folgte laut Verein eine konstruktive Diskussion, bei der es um Europa, den Krieg in der Ukraine und unser Verhältnis zu Russland ging. dmn