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Eintritt zur Stargarder Burg wird teurer

Burg Stargard / Lesedauer: 3 min

Die Burg Stargard ist ein beliebtes Ausflugsziel der Region. Die Stadt will nun mehr Eintritt verlangen. Das Geld soll in den Erhalt der historischen Anlage fließen.
Veröffentlicht:27.03.2023, 05:51

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Für einen Besuch der Burg in Burg Stargard soll ab 1. April ein Gesamttarif in Höhe von acht Euro erhoben werden. Ein entsprechender Vorschlag von Bürgermeister Tilo Lorenz (CDU) steht am Mittwoch, 28. März, in der Stadtvertretung zur Abstimmung. Der Rathauschef verspricht sich davon zusätzliche Einnahmen in Höhe von 20 000 bis 30 000 Euro, wodurch der Zuschussbedarf der Stadt für den Erhalt der Höhenburg reduziert werden soll. Auch die Besucherführung sowie die Museumskonzeption sollen geändert werden. Pläne für eine „Entsammlung“, also einer Reduzierung des Museumsbestands, treiben nicht nur dem ehemaligen Museumsleiter Frank Saß die Sorgenfalten auf die Stirn.

Stadt fehlt Geld für das historische Erbe

Mit Blick auf die Einführung des Gesamttarifs, welcher den Eintritt in das Burgmuseum und den Zutritt zum Turm enthält, sagte Tilo Lorenz, beides würde im Moment sieben Euro kosten, sodass der Eintritt eigentlich lediglich um einen Euro erhöht werde. Ohne beides sei der Zugang zur Anlage bislang aber kostenfrei gewesen, räumte der Bürgermeister ein. Seinen Worten nach fehlt der Kommune für den Erhalt einer so großen Burganlage das „notwendige Kleingeld“. „Dann muss man schauen, wie sich die Möglichkeiten der Eintrittskassierung verbessern lassen.“

Dafür sind unter anderem Änderungen vorgesehen, wie die Besucher der Burg in Empfang genommen werden und am Anfang auch bezahlen. Zwar gebe es in dem sogenannten Stutenschauer eine Art Besucherempfang mit Kassierung, heißt es in der Beschlussvorlage an die Stadtvertretung. Dieser werde von den Besuchern der Burganlage allerdings nicht wirklich wahrgenommen.

Ticket–Automat brachte keine Verbesserung

„Viele gehen einfach so durch“, sagte Tilo Lorenz. Auch der Ticketautomat sei unpersönlich und „nicht so richtig genutzt worden“ oder habe immer wieder technische Probleme bereitet. Dieser sei jetzt abgebaut worden und die alte Treppe, die dort vorher gestanden habe, wieder hingestellt worden. Der Besucherempfang werde jetzt durch eigenes Personal der Stadt besetzt, welches die Besucher willkommen heißt. „Wir wollen das professioneller und freundlicher gestalten.“ Im Stadtentwicklungsausschuss waren im Hinblick auf die Treppe allerdings Bedenken wegen der Barrierefreiheit laut geworden.

Besucher, etwa von Hochzeiten oder Veranstaltungen wie die Lebensart–Messe, sollen keinen zusätzlichen Eintritt zur Burg zahlen müssen, versicherte der Bürgermeister. Seinen Worten nach gibt es derzeit auch Überlegung, wie etwa für die Einwohner des Amtes Stargarder Land ein reduzierter Eintritt erhoben werden könnte. Weiter geben soll es Jahrestickets und Ermäßigungen.

Burg Stargards Bürgermeister Tilo Lorenz (CDU)
Burg Stargards Bürgermeister Tilo Lorenz (CDU) (Foto: Tim Prahle/NK-Archiv)

Tilo Lorenz gab zu bedenken, dass in den Sommermonaten die meisten Besucher der Burg von auswärts kämen und es durchaus gewohnt seien, Eintritt zu zahlen. Die Stadt Burg Stargard, welche auch Tourismusort werden will, brauche sich im Vergleich zu anderen Sehenswürdigkeiten im Land nicht zu verstecken.

„Am Ende ist es so, dass wir eine gewisse Verpflichtung haben, etwas zu machen“, führte der CDU–Politiker an. Die Stadt könne mit ihren Mitteln dem Denkmalschutz „gerade so nachkommen“. Fälle wie der am Krummen Haus, das nach wiederholten Abbrüchen gesperrt ist, ließen sich so nicht verhindern. „Da muss schon eine Sanierung her.“ Schön wäre es aus Sicht von Tilo Lorenz, wenn Land und Landkreis zur baulichen Erhaltung „etwas dazugeben“ könnten. Die Stadtvertretung tagt am Mittwoch ab 19 Uhr im Feuerwehrgerätehaus in der Marner Straße 106.