Innenstadt–Immobilie
Einziges Hotel in Altentreptow steht zum Verkauf
Altentreptow / Lesedauer: 3 min

Tobias Holtz
Das Hotel– und Gastgewerbe gehört mit zu den Branchen, die noch immer mit den Nachwirkungen der Corona-Pandemie zu kämpfen haben. Gerade der anhaltende Personalmangel bereitet den Betreibern schlaflose Nächte, hinzu kommen die steigenden Kosten für Energie und Lebensmittel. Wer nicht gleich ganz aufgibt, sieht sich dazu gezwungen sein bisheriges Angebot einzuschränken.
Der Altentreptower Unternehmer Torsten Rode musste bereits nach dem letzten Lockdown die Reißleine ziehen, das Restaurant und die Eisdiele in seinem „Hotel am Markt“ für immer schließen. „Der Mittelstand geht kaputt. Dank der Corona–Politik finden wir keine Angestellten mehr. Deutschland wird gegen die Wand gefahren“, begründete Rode rückblickend diesen Schritt.
Top–Lage und keine Konkurrenz in der Nähe
Jetzt möchte er sich offenbar von dem ganzen Hotelkomplex trennen. Denn seit einigen Tagen ist die Immobilie mit ihren 34 Zimmern und rund 1750 Quadratmetern Gesamtfläche auf diversen Verkaufsportalen im Internet zu finden. 1,9 Millionen Euro werden dafür von der Debeka Bausparkassen AG als Preis aufgerufen — eine stolze Summe, die laut Objektbeschreibung allerdings gerechtfertigt ist. So könne das Hotel vor allem mit seiner Top–Lage, guten Buchungszahlen, einem Fahrstuhl und der fehlenden Konkurrenz in der näheren Umgebung punkten.
Tatsächlich war das Haus selbst während der kritischen Corona–Zeit durchgehend für Gäste geöffnet, die aus beruflichen Gründen eine Unterkunft benötigten. Neben dem 1995 erbauten Hauptgebäude würden zu dem Angebot auch noch die Parkplätze im Hinterhof und das kernsanierte Nebengebäude gehören, in dem sich neben weiteren Gästezimmern, eine Zweirad–Garage sowie ein Raum für die Eisproduktion inklusive Gerätschaften befindet, heißt es im Exposé der Bausparkasse.
Nicht der erste Versuch, das Hotel zu verkaufen
Doch warum will Rode sein Hotel überhaupt loswerden? „Dazu werde ich mich garantiert nicht öffentlich äußern“, wird er gegenüber dem Nordkurier mehr als deutlich, ohne einen weiteren Kommentar zu verlieren. Es ist aber nicht das erste Mal, dass Rode über einen Verkauf nachdenkt. So hatte er den Inhabern des Ambulanten Pflegedienstes Altentreptow im Frühjahr 2020 angeboten, in seinem Hotel neue seniorengerechte Wohnungen einzurichten, weil die Kapazitäten im „Haus Maria“ erschöpft waren. Zwei Millionen Euro sollten nach den ursprünglichen Plänen in den erforderlichen Umbau der Immobilie fließen.
Die Stadtvertretung hatte sich damals sogar einstimmig mit einem Beschluss dazu bereitklärt, dass Vorhaben mit 20.000 Euro finanziell zu unterstützen. Doch letztlich sind die Verhandlungen zwischen beiden Parteien gescheitert - wie Torsten Rode dem Nordkurier gegenüber am Donnerstag klarstellte, aber nicht am Preis den er verlangte. Dieser habe weit unter der jetzt aufgerufenen Summe gelegen.
Dieser Artikel wurde am 30.03.2023 aktualisiert.