StartseiteRegionalNeubrandenburgEntscheidung über Neubrandenburger Kaufhof noch 2023

Leerstehendes Kaufhaus

Entscheidung über Neubrandenburger Kaufhof noch 2023

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Während andere Städte von der neuen Schließungswelle für Kaufhof–Kaufhäuser überrollt werden, will Neubrandenburg nach langem Leerstand des Gebäudes nun Fakten schaffen.
Veröffentlicht:14.03.2023, 13:38

Von:
  • Mirko Hertrich
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Die Zukunft des seit drei Jahren leerstehenden Kaufhof–Gebäudes in der Neubrandenburger Innenstadt soll noch 2023 festgezurrt werden. "Es wird sich alles in diesem Jahr entscheiden, welchen Weg wir gehen oder welchen der Investor geht“, sagte Neubrandenburgs Oberbürgermeister Silvio Witt (parteilos) am Dienstag bei der Vorstellung eines Budgets an Fördermitteln über 1,4 Millionen Euro, mit dem Investitionen in der Innenstadt der drittgrößten Stadt des Landes ermöglicht werden sollen.

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Die Kaufhof–Filiale in der Turmstraße am Marktplatz steht seit 2020 leer, OB Witt hatte jüngst ins Gespräch gebracht, dass die Stadt das denkmalgeschützte Gebäude aus DDR–Zeiten kaufen und sanieren könnte. Der Investor favorisiert zumindest einen Teilabriss.

Nach den Worten des Rathauschefs ist die Stadt mit dem Investor weiter im Gespräch und hat auch aufgezeigt, "welche Möglichkeiten oder Kompromisse bestehen“. Ein Komplettabriss sei wegen des Denkmalschutzes nicht möglich, außer der Investor sage, das Gebäude sei so unwirtschaftlich zu sanieren, dass dies nicht zu rechtfertigen sei und der Denkmalschutz runtergenommen werde. "Da sind wir aber nicht.“

Mithilfe von Fördermitteln wird unter anderem ein „City Büro‟ als Treffpunkt und Kommunikationsort in der Turmstraße eingerichtet. Dort stellten OB Silvio Witt (3.v.r.), City-Manager Michael Schröder (1.v.r.) und der Vorstand der Werbegemeinschaft Neubrandenburger Innenstadt das Investitionsprogramm vor. (Foto: Mirko Hertrich)

Silvio Witt hat nach eigenen Angaben mit dem zuständigen Minister in Schwerin gesprochen, und dieser sehe gute Fördermöglichkeiten, weil das Kaufhof–Gebäude in einem Städtebaufördergebiet liegt. Das Land sei bereit, Fördermittel zur Verfügung zu stellen. Ob der Investor das selbst realisieren "kann und möchte" oder die Stadt so eine „Schlüsselimmobilie“ ankaufe, dass sollte sich in diesem Jahr entscheiden.

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Der Oberbürgermeister möchte möglichst zügig die entsprechenden Beschlüsse herbeiführen, damit der Leerstand schnell beseitigt werde. Da lasse er "keine Luft ran“, weil der Kaufhof auch eine wichtige Rolle spiele, um die beschlossenen Maßnahmen für die Innenstadt noch zu unterstützen. Vorgesehen seien im Erdgeschoss Einzelhandel und Gastronomie. Auch bei der Brachfläche zwischen Marien Carrée und Konzertkirche befinde sich die Stadt in „guten Gesprächen“ mit dem Eigentümer, so dass in absehbarer Zeit gebaut werden könne.  

Nach den Worten des Rathauschefs hat die Werbegemeinschaft deutlich gemacht, wie wichtig es sei, das Kaufhof–Gebäude zu beleben. Es drehe sich in Neubrandenburg aber "nicht alles" um diese Immobilie. Es sei nicht schön, dass das Gebäude leer steht, aber die Turmstraße habe viele andere attraktive Orte und sei als Gesamtgefüge interessant, unter anderem durch die vielen Veranstaltungen.

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Diese sowie weitere Aktivitäten sollen ausgebaut werden. Als ein Kommunikationsort in der Innenstadt sowie Anlaufpunkt für Unternehmen soll das neue "City Büro" in der Turmstraße dienen. In der Umsetzung ist darüber hinaus ein Leerstandsmanagement. Um die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu erhöhen, soll zudem das vorhandene Stadt–Mobiliar ergänzt werden.

Als neue Veranstaltung ist in diesem Jahr im Mai erstmals ein Weinfest in Neubrandenburg mit sieben lokalen und regionalen Weinhändlern geplant. Mit den Fördermitteln von Bund und Land ist zudem die Anschaffung einer mobile Bühne vorgesehen, die an der Kreuzung Turmstraße/Wartlaustraße regelmäßig bespielt werden soll.