Jahresrückblick

Erfolgreiches Jahr der Treptower Feuerwehr

Altentreptow / Lesedauer: 3 min

In seinem Jahresrückblick der Altentreptower Feuerwehr sieht Wehrleiter Sven Nehls einen ganz besonderen Höhepunkt. Während ein Einsatz sehr spektakulär verlief, waren die Kameraden von einem anderen zutiefst erschüttert.
Veröffentlicht:07.01.2022, 08:08
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  • Author ImageKai Horstmann
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Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr mussten im vergangenen Jahr insgesamt 84 Mal zum Einsatz ausrücken. Die wenigsten davon waren Brandeinsätze. Vielmehr drehte es sich um Hilfeeinsätze wie bei Verkehrsunfällen, die für die Kameraden nicht leicht sind. Aber es gab auch ganz banale Einsätze wie Türöffnungen, eine Katze vom Baum gerettet oder für einen Rettungshubschrauber den Landeplatz ausleuchten. Leider waren bei den Einsätzen auch wieder zahlreiche Fehlalarme darunter. Die Feuerwehr Altentreptow hat insgesamt 57 aktive Kameraden, dazu kommen 18 Mitglieder der Jugendfeuerwehr und zehn aus der Ehrenabteilung. „Mit der Mitgliederstruktur bin ich zufrieden. Wir haben einen guten Nachwuchs und bekommen bei Einsätzen immer einen Zug zusammen. Das sind 21 Kameraden, zwei Löschfahrzeuge, das Drehleiterfahrzeug und der Einsatzleitwagen“, klärt Sven Nehls, Wehrleiter der Feuerwehr Altentreptow, auf.

Drehleiterfahrzeug kam zum vollen Einsatz

Für ihn kam der Höhepunkt des Jahres 2021 gleich am 14. Januar. Da wurde das neue Hilfstanklöschfahrzeug mit einem 2000-Litertank an die Wehr übergeben. Zusammen mit der damaligen Ordnungsamtsleiterin Claudia Ellgoth, einem Mitarbeiter der Firma Rosenbauer und einigen Kameraden hatten sie Monate zuvor die Bestückung des Fahrzeugs zusammengestellt. Die Hauptausrichtung in der Bestückung liegt darin, Menschenleben zu retten, besonders bei Verkehrsunfällen. „Die Aufteilung und die einzelnen Geräte wurde genau nach unseren Wünschen zusammen gestellt“, freut sich Sven Nehls.

Der spektakulärste Einsatz war der Brand des Wohn- und Geschäftshauses in der Demminer Clara Zetkin-Straße. Da kam auch ihr Drehleiterfahrzeug voll zum Einsatz, als Kameraden von der Drehleiter aus den Bereich neben der ehemaligen Post löschten. „Wir wurden um 9 Uhr nachalarmiert“, erinnert sich Sven Nehls. „Weil auf dem Pieper Großbrand eines Demminer Geschäftshauses stand, kamen viel zu viele Kameraden zum Einsatz. So konnten einige von ihnen wieder zurück zu ihrem Arbeitsplatz gehen, denn man möchte ja nicht unnötige Kosten verursachen.“

Tod eines Kameraden belastet Feuerwehrleute

Der schrecklichste Einsatz erfolgte am 23. Dezember. Kurz hinter Altentreptow, auf der Strecke nach Stavenhagen hatte sich ein schwerer Verkehrsunfall ereignet. Als die Kameraden eintrafen, mussten sie feststellen, dass hier einer ihrer Kameraden tödlich verunglückte. Er war erst 19 Jahre alt und hatte sein Leben noch vor sich. „Den eigenen Kameraden zu bergen, fällt niemanden leicht. Es war der emotionalste Einsatz, der uns immer noch tief bewegt“, gesteht Sven Nehls.

Sehr erschwerend für die Feuerwehrkameraden waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie. So fuhren in den einzelnen Fahrzeugen nicht mehr ganz so viele Feuerwehrleute mit, um einen gewissen Abstand zu wahren. Die Maske schützt zwar, aber beim Einsatz ist sie hinderlich. Auch wurde viel über die Impfungen gesprochen, den ein kleiner Teil der Kameraden kritisch gegenübersteht.

Der Wehrleiter selber hat erst vor kurzem seine Booster-Impfung erhalten. „Die Pandemie erschwert nicht nur privat den Alltag sondern auch das Leben bei der Feuerwehr. Wir hatten keine Jahreshauptversammlung und keine Weihnachtsfeier. Wir hatten wegen der Pandemie nichts von all dem, was man ein gemütliches Beisammensein nennen kann“, sagte Sven Nehls und sieht in dem Jahr 2021 ein nicht so schönes Jahr. Umso größer ist der Wunsch, dass die Corona-Pandemie ihr schnelles Ende findet.