Katholische Gemeinde Neubrandenburg

Erzbischof beklagt "besonders schweren Fall von Missbrauch"

Neubrandenburg / Lesedauer: 1 min

Erzbischof Stefan Heße spricht von einer „umfänglichen Missbrauchsgeschichte“ in der katholischen Gemeinde in Neubrandenburg. Die Vorgänge sollen aufgearbeitet werden.
Veröffentlicht:17.09.2018, 20:53
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Wenn es um die Taten des ehemaligen Pfarrers der katholischen Gemeinde in Neubrandenburg, Hermann-Josef Timmerbeil, geht, ist die Gemeinschaft nach wie vor gespalten. Die einen verehren den 1979 verstorbenen Priester. Die anderen kritisieren seine mehrfach bezeugten Übergriffe auf Ministranten und andere junge Kirchenmitglieder scharf.

Erzbischof Stefan Heße hat am Montag beim Empfang des Erzbistums in Hamburg angekündigt, externe Gutachter zu beauftragen, die die Vorgänge in der hiesigen katholischen Gemeinde aufklären sollen. „In Neubrandenburg hatten wir einen besonders schweren Fall von Missbrauch in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg“, sagte er. Es handle sich um eine „umfängliche Missbrauchsgeschichte, die die Gemeinde aufwühlt und fast spaltet“.

Die öffentliche Debatte zu Timmerbeil war 2017 durch das Buch des früheren Ministranten Michael Räuber („Geteilte Hölle“) ausgelöst worden. Seitdem ist die Gemeinde gespalten. Laut einer Untersuchung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) gab es zwischen 1946 und 2014 sexuelle Vergehen an 3677  überwiegend männlichen Minderjährigen durch insgesamt 1670 Kleriker. Offiziell soll das Gutachten am 25.  September vorgestellt werden.