FCN verliert Spitzenspiel — Oberliga–Aufstieg nun in weiter Ferne
Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

„Der Aufstieg ist für uns in weite Ferne gerückt, klar. Wer auf die Tabelle schaut, sieht das. Nun müssten die Wismarer ja drei Mal stolpern und wir immer zur Stelle sein, um noch eine Chance zu haben“, analysierte Daniel Nawotke, Spielertrainer des Verbandsliga–Zweiten 1. FC Neubrandenburg 04, nach der 0:2 (0:1)-Niederlage im Top–Kick bei Spitzenreiter FC Anker Wismar nüchtern die Situation.
Zehn Zähler beträgt aktuell der Vorsprung der bislang unbezwungenen Küsten–Elf — eine Menge Holz, wenngleich der FCN ein Nachholspiel in petto hat und die Rückrunde noch lang ist. „Am Boden sind wir jetzt nicht, aber doch geknickt“, so Nawotke, der bekräftigte: „Bei all dem, es geht vorrangig um die Entwicklung unserer jungen Mannschaft. Unter dieser Maßgabe werden wir die Saison sauber zu Ende spielen und gucken, was dann unterm Strich steht.“
Spitzenspiel kein Fußball–Leckerbissen
Wismar–Trainer Matthias Fink sprach derweil von einem „großen Schritt in Richtung Oberliga“, der seiner Mannschaft mit dem Erfolg gelungen sei. „Aber der Weg dorthin ist noch weit, und der eine oder andere ist auch spät noch gescheitert.“ Ein Fußball–Leckerbissen sei das Spitzenspiel vor 300 Zuschauern nicht gewesen. Beide Teams hätten „unruhig und oft unsauber“ agiert.
Der FCN unterlag auf Kunstrasen einem Kontrahenten, der „ein bisschen abgebrühter als wir war. Der spielte seine Erfahrung aus, war mit Ruhe am Ball, das gab ihm Sicherheit. Insofern geht das Resultat in Ordnung“, sagte der 33–jährige Nawotke, der zugleich feststellte, dass sein Team „den Matchplan weder in der Defensive noch in der Offensive umgesetzt hat. Diesmal fehlte uns einfach die Qualität. Das zeigte sich in kleinen Szenen, die dann aber den Unterschied ausmachten.“
FCN–Angriffe selten gefährlich
So hatte man sich explizit vorgenommen, bei Standards des Gegners „zweite Bälle“ nicht zuzulassen — doch gerade durch eine solche FCN–Schlafmützigkeit kam der FC Anker zum 1:0. Florian Esdorf war der artistische Torschütze (24. Minute). Selbst vorn richtig gefährlich zu werden, das gelang den Gästen eher selten, über die Außenleute lief wenig. Dennoch gab es in der zweiten Halbzeit die Gelegenheit zum Ausgleich, aber der Flugkopfball von Christoph Fischer traf einen Wismarer quasi auf der Torlinie. Schlicht Pech! Kurz vor Schluss machten dann die Hausherren den Deckel aufs Spiel, der eingewechselte Patrick Nehls war der Vollstrecker — 2:0 (84.).
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Schon im Hinspiel hatten die Neubrandenburger gegen den vor der Saison aufgemotzten Anker–Kader den Kürzeren gezogen, seinerzeit stand bei Abpfiff ein 2:5. Zudem setzte es in der ersten Halbserie eine Niederlage beim FSV Einheit Ueckermünde — ansonsten gab es FCN–Siege, bisher 14 Mal.
Spielertrainer Nawotke machte klar: „Wir stecken nun den Kopf nicht in den Sand. Wir werden uns am Dienstag zum Training treffen und mit der Vorbereitung auf das nächste Spiel beginnen.“ Auch das hat es in sich — am kommenden Sonntag (14 Uhr) steigt in Burg Stargard die Viertelfinal–Partie im Landespokal–Wettbewerb gegen Oberligist Rostocker FC. Der hat gerade sein Punkt–Heimspiel gegen den SV Tasmania Berlin mit 1:3 vergeigt.