Feldbrand bei Weltzin – starke Reaktion von Landwirt und Feuerwehr
Wentzin / Lesedauer: 3 min

Es geschah am Montag kurz nach 16 Uhr. Steve Eggebrecht erntete mit dem Mähdrescher ein Feld mit Wintergerste der Gutsmilch Burow GmbH am Ortsrand von Weltzin ab. Der Boden sei trotz des leichten Regens am Wochenende staubtrocken gewesen. Plötzlich habe er ein „Bing” gehört – und sofort gewusst, was das bedeutet.
Fast zeitgleich: Autobahn A20 nach Ackerband gesperrt
Steinschlag und Stoppelbrand
Eggebrecht weiß, das Geräusch kommt von einem Steinschlag und der kann Funken erzeugen. Beim Blick in den Spiegel habe er wenige Momente später den Rauch auf dem Feld bemerkt. Durch Funken beim Steinschlag wurde ein Brand ausgelöst. Geistesgegenwärtig hört er auf zu dreschen, vollzieht eine Wende und steuert auf eine noch nicht gemähte Fläche zu, die vor den Ausläufern eines Waldstücks steht. „Ich habe angefangen, dort die Gerste zu dreschen, weil die Gefahr bestand, dass der seichte Wind das Feuer dorthin und von dort in die Schonung treibt“, schildert Steve Eggebrecht.
Lesen Sie auch: Teure Technik in Flammen - Warum brennen so viele Erntemaschinen?
Schlimmeres noch verhindert
Kurz darauf sei auch schon die Feuerwehr Burow-Weltzin eingetroffen. Auch die Kameraden hätten die Gefahr sofort erkannt, dass der Stoppelbrand in die Schonung übergreift und zunächst diese Flanke gesichert. Nach und nach seien weitere Feuerwehr-Kameraden aus Altentreptow, Golchen und Letzin eingetroffen. Hinzu kam ein Trecker mit einer Scheibenegge, der die Brandfläche umpflügt. „Wir haben Glück gehabt, dass der Wind heute nicht so stark war und dass der Fahrer des Mähdreschers so gut reagierte. Hinzu kommt, dass die Kameraden schnell vor Ort waren. Deshalb konnte sich der Brand nicht groß ausbreiten“, lobt Uwe Knoll, Wehrleiter der Feuerwehr Burow-Weltzin.
Der gelobte Bauer arbeitet seit 20 Jahren in der Landwirtschaft, aber in diesem Jahr zum ersten Mal als Mähdrescherfahrer. Wie er berichtet, würden im Frühjahr und Herbst drei Mitarbeiter losgeschickt, um Steine vom Feld zu sammeln, leider sei es unmöglich, immer aller Steine vom Feld zu holen.
Feuerwehr mahnt Landwirte zur Vorsicht
Obwohl dem Wehrleiter das geistesgegenwärtige Handeln des Fahrers gut gefallen hat, könnte der Betrieb aus seiner Sicht trotzdem den Brandschutz verbessern. „Als wir den Brandherd erreichten, war noch kein Wasserwagen und kein Ackergerät vor Ort. Die trafen erst nach uns ein. Das Feld steht auf sandigem Boden, Regenwasser versickert sofort wieder und nach kurzer Zeit kehrt die Trockenheit zurück. Da ist es besser, wenn bei der Ernte ein Ackergerät und ein Wasserwagen für die erste Brandbekämpfung bereitstehen, auch wenn dieses nicht gesetzlich vorgeschrieben ist“, empfiehlt Uwe Knoll und spricht damit alle landwirtschaftlichen Betriebe an.