Zuschuss beantragt

Finanzspritze für Tanzsportverein wird zum Streitthema

Altentreptow / Lesedauer: 4 min

Obwohl die Antragsfrist abgelaufen ist, hatte der TSV Altentreptow die Stadt um Unterstützung gebeten. Nun gibt es unterschiedliche Ansichten, wie hoch der Zuschuss ausfallen soll.
Veröffentlicht:11.05.2023, 17:15

Von:
  • Tobias Holtz
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Innerhalb von drei Monaten konnte der neu gegründete Tanzsportverein Altentreptow e.V. (TSV) schon über 100 Mitglieder gewinnen, die in ihrer Freizeit alle dieselbe Leidenschaft teilen. Und die ersten öffentlichen Auftritte haben gezeigt, dass bei den verschiedenen Tanzgruppen des Vereins definitiv das Potenzial besteht, mit ihren Performances in einem professionellen Wettkampf ganz oben auf dem Siegertreppchen zu landen. Doch trotz allem ehrenamtlichen Engagement kostet die Vereinsarbeit natürlich auch Geld. Gerade wenn es darum geht, Trainingsgeräte und Vereinskleidung für alle Mitglieder anzuschaffen, kann der TSV zusätzliche Unterstützung gut gebrauchen.

Verein beantragt Zuschuss nach Ablauf der Frist

Wie der Nordkurier bereits berichtete, hatte der Vorstand deshalb im März bei der Verwaltung angefragt, ob es möglich wäre, über die Zuwendungsrichtlinie der Stadt einen finanziellen Zuschuss zu bekommen. Eigentlich war die offizielle Antragsfrist für 2023 schon zum 30. September ausgelaufen. Doch die Bürgermeisterin hatte sich trotzdem dazu entschieden, den Antrag zur Abstimmung an die Stadtvertretung zu geben, da noch 650 Euro im zugehörigen Produktsachkonto zur Verfügung stehen.

Allerdings soll der Verein nicht das ganze Geld bekommen. „Wir halten 500 Euro für angemessen, weil in der Regel jedes Jahr noch eine kleine finanzielle Reserve benötigt wird, um beispielsweise die Pokale für die Kleintierzüchter im Herbst zu bezahlen. Wenn wir jetzt den restlichen Betrag komplett ausreichen, kann es passieren, dass wir die 150 Euro dann bei anderem Haushaltsposten abzwacken müssen“, begründete Claudia Ellgoth im Sozialausschuss diese Entscheidung.

Alles oder weniger?

Doch die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, Jördis Krepelin (Altentreptower Wählergemeinschaft), die mit im Gremium sitzt, hatte dazu eine ganz andere Haltung. Der rasante Mitgliederzuwachs sei eine beachtliche Leistung, die von der Stadt auch entsprechend gewürdigt werden sollte. „Wenn 650 übrig sind, sollte der Tanzsportverein auch alles bekommen“, meinte Krepelin und konnte auch die anderen Mitglieder des Sozialausschusses mit ihrem Vorschlag überzeugen, die geschlossen dafür stimmten.

Im Finanzausschuss gab es jedoch geteilte Meinungen über die Höhe der geplanten Zuwendung. „Es gibt feste Antragsfristen in der Richtlinie, die eingehalten werden müssen. Sonst kommen andere Vereine auch auf die Idee, nachträglich bei der Stadt um Geld zu bitten“, monierte Theo Hadrath (CDU). Da sich der Verein erst in diesem Jahr gegründet hat, wäre eine Unterstützung eigentlich erst wieder für 2024 möglich gewesen. Außerdem gebe es durchaus auch andere Optionen, um eine Förderung abzugreifen. „Wer Mitglied im Kreissportbund ist, kann sich als Verein ab 31 Mitgliedern die Kosten für Trainings– und Wettkampfmittel refinanzieren lassen“, erklärte Hadrath. Vor diesem Hintergrund könne er dem Vorstand des TSV nur ans Herz legen, dem Kreissportspund beizutreten. 

„Zu kurzfristig“

Der CDU–Fraktionsvorsitzende Thomas Kraft wunderte sich indes darüber, warum die Verwaltung erst jetzt mit der Beschlussvorlage komme. Immerhin sei der schriftliche Antrag am 2. März im Rathaus eingegangen, in der Tagesordnung vom Finanzausschuss am 7. März aber nicht mit aufgetaucht. Wie die erste Stadträtin Silvana Knebler entgegnete, wäre eine Bearbeitung des Antrags so kurzfristig nicht möglich gewesen. „Trotzdem schlage ich vor, es bei den 500 Euro zu belassen. Die Verwaltung muss dem Verein gegenüber aber auch deutlich machen, dass es sich in diesem Fall wirklich nur um eine Ausnahme handelt“, argumentierte Kraft, was die anderen Ausschussmitglieder offensichtlich auch so sahen.

Verein bemüht sich um weitere Gelder

Falls die 150 Euro im Laufe des Jahres dann wider Erwartend doch nicht abgerufen werden sollten, könne die Stadt das Geld zum Jahresende für den Tanzsportverein eventuell noch oben drauf packen, schlug Stadtvertretervorsteher Gerhard Quast (Altentreptower Wählergemeinschaft) vor. „Jetzt sollten wir aber einen guten Willen zeigen und zumindest die 500 Euro bewilligen. Der Verein macht eine tolle Arbeit, gerade neue Angebote für Kinder und Jugendliche sind wichtig für unsere Stadt“, betonte Quast. Bleibt abzuwarten, wie der Hauptausschuss dazu steht.

Der Verein versucht derzeit auch paralell über das Crowdfunding–Portal www.spendenseite.de an Geld zu kommen. 1500 Euro wurden bereits gespendet.

Wer dem TSV darüber hinaus als Sponsor unter die Arme greifen möchte, kann sich mit dem Vereinsvorsitzenden René Bigalke per E–Mail [email protected] in Verbindung setzen.