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Für diese Orte prüft die Seenplatte Flüchtlingsunterkünfte
Seenplatte / Lesedauer: 2 min

Robin Peters
Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte hat bereits eine Handvoll weitere Unterkünfte ins Auge gefasst, um dem Flüchtlingszuzug in naher Zukunft begegnen zu können. Wie Sozialdezernent Michael Löffler (SPD) dem Kreisausschuss in der vergangenen Woche darlegte, erreichen stetig neue Geflüchtete die Mecklenburgische Seenplatte. Etwa 50 Menschen aus der Ukraine kämen jeden Monat an, zudem würden dem Landkreis monatlich rund 90 Flüchtlinge aus anderen Herkunftsländern zugeteilt werden.
Keine Unterkunft im Hotel am Ring
Derzeit arbeite man an der Vergrößerung der Gemeinschaftsunterkunft in der Neubrandenburger Kirschenallee. Die Einrichtung in Sommersdorf wurde bislang als Reserve freigehalten und soll fortan anders genutzt werden. Des Weiteren prüfe man Unterbringungsmöglichkeiten in der Witzlebenstraße in Waren, der Kaserne Fünfeichen und der Alten Post in Malchin. Die Nutzung eines Wohnblocks im Neustrelitzer Stadtteil Kiefernheide sowie einer Kaserne in Rechlin sei dem Landkreis angeboten worden. „Wir haben durchaus noch Möglichkeiten, das Fluchtgeschehen in der Fläche zu verteilen“, sagte Löffler.
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In der Helmuth–Just–Straße in Neubrandenburg soll laut Verwaltung wiederum doch keine Einrichtung entstehen, um die Oststadt nicht zu überlasten. Auch die Nutzung des Hotels am Ring hat man sich, unter anderem wegen mangelnden Brandschutzes, wieder aus dem Kopf geschlagen.
Thomas Diener (CDU), Kreistagspräsident Mecklenburgische SeenplatteWir können das auf Dauer nicht durchhalten.
Kreistagspräsident Thomas Diener (CDU) sprach sich für einen baldigen Strategiewechsel aus. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis Container–Dörfer nötig werden. Als Kommune müsste man sich zur Wehr setzen, die Opferrolle verlassen. „Wir können das auf Dauer nicht durchhalten.“ AfD–Fraktionschef Robert Schnell äußerte sich ähnlich: "Irgendwann reicht es einfach.“ Seine Fraktion will auf dem nächsten Kreistag kommende Woche darüber abstimmen lassen, einen Aufnahmestopp anzuschieben.
Keine Parolen rufen
Toralf Schnur, Vorsitzender der Fraktion der Freien im Kreistag, kritisierte die Wortwahl seiner Vorredner. „Wir sollten nicht undifferenziert Parolen reinrufen.“ Eine pauschale Forderung, die Aufnahme von Geflüchteten zu stoppen, sei unmenschlich. Es sollte aber an Lösungen gearbeitet werden, rechtlich geordnete Verfahren wie im Fall von Ausreisepflichtigen konsequent umzusetzen.
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