Ganz oben sind Zimmer mehr wert
Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Susanne Schulz
Mit umfangreichen Modernisierungs- und Umbauarbeiten soll das Hotel Am Ring fit gemacht werden für die Zukunft. So werden in dem bislang auf Drei-Sterne-Standard orientierten Hause jetzt die beiden obersten Etagen auf Vier-Sterne-Niveau hergerichtet: Möge der Gast dann entscheiden, wie viel Komfort er wünscht und was er ihn sich kosten lässt. Neues Mobiliar, neue Badausstattungen, neue Vorhänge zieren die Komfortzimmer und Apartments im 13. und 14. Stock. In den anderen Etagen wurden die Bäder teilsaniert und die Zimmer gemalert.
Alles, während wenige Türen weiter der alltägliche Hotelbetrieb weiter lief – mit der klaren Regelung, dass „laute“ Arbeiten vorzugsweise zu jenen Zeiten erfolgten, wenn die meisten Gäste unterwegs sind. Überdies wurden Flure und Foyerbar neu eingerichtet, moderne Tagungsausstattung sowie Warmhalte- und Kühltechnik für die Banketträume angeschafft, der große Saal bekommt noch 200 Stühle und neue Tische, und bis November wird auch der Sauna-Bereich erneuert.
„Das Haus stammt aus den 70er Jahren und wurde in den 90ern saniert. Seitdem ist wieder einiger Modernisierungsbedarf entstanden“, fasst Hotel-Chefin Elfrun Scheller zusammen. Aus eigener Kraft, stellt sie klar, hätte die Hotel Am Ring GmbH diese Arbeiten nicht stemmen können: Viele Dienstleister und Lieferanten haben dazu beigetragen, vom Zimmerschmuck bis zu den Terrassenmöbeln.
Optimistisch für die Branche
„Keine Panik!“ könnte derzeit das Lebensmotto der Hotel-Chefin Elfrun llauten. Mit dieser Aufmunterung kommentiert sie nicht nur die Umbauarbeiten, sondern vor allem auch die anstehenden Veränderungen in der Neubrandenburger Gastgeber-Branche: Schließlich wird das Radisson-Hotel am Marktplatz in acht Wochen für immer seine Türen schließen. Und bis an der Alten Post wieder ein innenstädtischer Hotelstandort zur Verfügung steht, wird es einige Zeit dauern.
„Aber es wird auch weiterhin genügend Übernachtungsmöglichkeiten in Neubrandenburg geben, und jeder Gast wird für seine Bedürfnisse das richtige Angebot finden“, versichert Elfrun Scheller. In Mecklenburg-Vorpommern liege die Bettenauslastung übers Jahr durchschnittlich bei knapp 45 Prozent, da sei noch „Luft nach oben“. Abgesehen von gut gebuchten Wochenenden bei besonderen Ereignissen wie etwa dem Tollenseseelauf oder der Mecklenburger Seen-Runde, seien rein quantitativ kaum Probleme zu befürchten.
Zugleich ist sie überzeugt, dass Neubrandenburg auch wieder ein hochwertiges Hotel in der Innenstadt braucht. „Wenn genügend Kapazität vorhanden ist, kommen größere Events in die Stadt. Und davon profitieren alle, die Hotels ebenso wie der Einzelhandel“, stellt sie fest. Das Hotel Am Ring habe viele Jahre lang mit dem Radisson leben können, und das werde auch mit dem neuen Haus nicht anders sein.