Arbeitseinsatz

Gnevkower packen für neuen Spielplatz tüchtig an

Gnevkow / Lesedauer: 3 min

Gnevkow hat einen neuen Spielplatz. Die Dorfbewohner haben ihn am Samstag in Eigeninitiative aufgebaut. Auch ein Frühjahrsputz stand im Rahmen des Einsatzes an.
Veröffentlicht:25.04.2022, 07:53

Von:
  • Pablo Himmelspach
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Männer aus Gnevkow und Letzin bauen ihre Spielplätze selbst auf. Mario Groeger und drei andere Dorfbewohner heben eine gelbe Rutsche hoch und manövrieren sie auf den Unterbau. So ganz passt es noch nicht. „Okay, noch mal runter“, sagt Groeger und greift zu einer silbernen Wasserwaage.

Die Männer haben sich Zeit genommen an diesem Samstagmorgen. Mehrere Monate wartet die Gemeinde bereits auf den neuen Spielplatz. Als die Teile dann im Januar ankamen, war es zu kalt, um Rutschen und Seilbahnen aufzubauen. Drei Monate später hat die Sonne das Erdreich aufgewärmt, die Vögel zwitschern und 36 Dorfbewohner haben sich versammelt, um mit der Arbeit zu beginnen. Eine Firma haben sie dafür nicht engagiert. „Dann hätten wir uns ein Gerät nicht leisten können“, sagt Bürgermeisterin Regina Delies.

Freude über Vielzahl an freiwilligen Helfern

Stattdessen muss die Aufbauanleitung helfen – und Mario Groeger. Er trägt eine schwarze Kapuzenjacke, einen grauen Dreitage-Bart und ist der einzige Fachkundige in der Runde. Einige Spielplätze habe er bereits mit seiner Firma aufgebaut. Der heutige Einsatz werde spannend, sagt er. „Es ist ein bisschen aufwendig. Aber das kriegen wir schon hin.“

Die Mittel für den neuen Spielplatz hat die Gemeinde aus einem Fördertopf der SPD erhalten. 19.800 Euro haben die Teile insgesamt gekostet. Bürgermeisterin Regina Delies freut sich nun vor allem über die vielen Helfer aus Gnevkow und Letzin. „Das zeigt ja, dass sich alle darüber freuen“, sagt Delies. Mit dem Spielplatz wolle sie etwas für die zukünftige Generation machen. Etwas schaffen, damit die Kinder Zeit haben, in der Natur zu sein und Geräusche, Gerüche und Vogel-Gezwitscher zu erleben. „Denn wenn man nichts anbietet, dann gehen viele Kinder auch nicht raus“, sagt Delies.

Beim Aufbau des Spielplatzes helfen die Jüngsten der Gemeinde nicht mit. Gerade stellen vier Männer dort die Schaukel auf, während eine andere Gruppe mithilfe einer Hebebühne an einem Traktor, die Seilbahn aufrichtet. Nicht wirklich eine Aufgabe für Kinder. Die hingegen, sind ein Stück außerhalb des Dorfes aktiv. Denn bei dem Arbeitseinsatz geht es nicht nur um den Spielplatz. Auch soll das Dorf von Müll befreit werden. Mit zwei Frauen und einem Bollerwagen suchen Laura, Fabian und Charlotte das Gras am Straßenrand ab. Kleine Plastikfetzen und Bauschutt heben sie mit ihren Greifzangen auf. „Das macht eigentlich richtig Spaß. Alleine ist das ja etwas anderes“, sagt Charlotte und wirft ein Stück Papier in einen Plastik-Eimer.

„Zu DDR-Zeiten haben wir das viel öfter gemacht“

Mit Aufräumen ist auch ein Teil der anderen Dorfbewohner beschäftigt. Rund um die Kirche sammeln sie Äste und Laub und werfen alles in einen Anhänger. Ein Stück hinter der Kirche grubbern mehrere Frauen und ein Mann in der Erde und befreien die Blumen von Unkraut. Sie haben ihre Jacken ausgezogen, die Stimmung ist gut. „Das ist richtig schön. Zu DDR-Zeiten haben wir das viel öfter gemacht, am Samstag beim Subbotnik“, sagt eine Dorfbewohnerin.

Und wenn am Ende des Tages dann der Spielplatz aufgebaut, die Blumen vom Unkraut und die Straßen vom Müll befreit sind, wollen sich die Gemeinde-Bewohner versammeln und den Grill anfeuern. „Das wird das Beste“, sagt einer der Männer. Auch Bürgermeisterin Regina Delies freut sich darauf. Natürlich gehe es in erster Linie um den Spielplatz. Doch wolle sie die Dorfbewohner mit der Aktion auch enger zusammenbringen.