Autohaus-Aktion
Graffiti-Künstler zaubert Toyota-Legenden an die Wand
Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Pablo Himmelspach
Graffiti-Kunst ist in Neubrandenburg ein umstrittenes Thema. Nur auf wenigen Flächen können Künstler legal ihrer Kreativität freien Lauf lassen, weshalb viele sich mehr Freiräume wünschen. Einfacher ist es für Sprüher wie Enrico Pense, der sein Hobby zum Beruf gemacht hat. Für das Neubrandenburger Autohaus Wahl bringt er ein Bild von zwei Toyota-Sportwagen an eine Hallen-Wand.
„Dafür benötige ich etwa 50 verschiedene Farben”, sagt er. Mit seiner Firma Saneks sitzt er in Greifswald. Doch auch in Neubrandenburg ist er kein Unbekannter: Dem ehemals grauen Stufenhaus in der Oststadt gab er einen modernen und farbenfrohen Anstrich. Und auch das Stellwerk an der Demminer Brücke verwandelte er in ein Kunstwerk. Stilistisch sind er und seine Mitarbeiter breit aufgestellt. „Vieles ist ganz individuell. Bei mir gibt es nicht das klassische Standard-Projekt”, sagt Pense.
Sprayer gibt auch Workshops
Mit dem Malen habe er bereits in der Grundschulzeit angefangen. Als er dann auf die Realschule kam, sei sein Interesse für Graffiti größer geworden. „Ich habe viel mit Farben experimentiert und auf Leinwänden gemalt”, sagt Pense. Wenig später habe er dann die ersten Aufträge für professionelle Arbeiten bekommen.
Neben den Auftrags-Arbeiten gibt Enrico Pense auch Workshops – für ihn eine willkommene Abwechslung. „Am coolsten finde ich das meistens am Gymnasium. Da wirft man eine Idee in den Raum und oft entwickelt sich eine Eigendynamik”, sagt Pense.
Anderthalb Wochen für ein Bild
Für sein Bild am Autohaus Wahl hat Pense neben Dosen auch mit Pinseln und Farbrollen gearbeitet. „Wir konnten die vorhandene graue Farbe gut als Grundlage nutzen. Die größeren Flächen habe ich dann gestrichen”, sagt Pense. Insgesamt brauche er für das Bild etwa anderthalb Wochen.
Der Chef des Autohauses, Andreas Dreyer, sieht in der Arbeit von Enrico Pense auch eine Möglichkeit, unerwünschte Grafittis zu verhindern. Gerade sei die Halle saniert worden – die vorher beschmiert war und laut Dreyer ein kleiner „Schandfleck” gewesen sei. „Wir haben uns gedacht: Bevor das wieder passiert, machen wir es selber”, sagt er. Die Motive seien innerhalb des Hauses ausgewählt worden. „Wir haben eine Umfrage durchgeführt und der Supra wurde gewählt. Der ist bei uns eine Legende”, erklärt Dreyer.