Haushalt 2022
Große Veränderungen stehen in Burow an
Burow / Lesedauer: 4 min

Kai Horstmann
Auch in diesem Jahr hat die Gemeinde Burow wieder viel vor, obwohl die Haushaltsmittel weiterhin begrenzt sind. Aber laut Bürgermeisterin Heidelinde Kurzhals hat sich die Gemeinde in den letzten Jahren gut entwickelt. Darauf möchte sie im Jahr 2022 aufbauen. Auch wenn ein Haushaltsausgleich nicht erreicht werden kann, will sich die Gemeinde davon nicht unterkriegen lassen und hat zahlreiche Projekte auf der Agenda.
Das mit Abstand größte ist die Grundschule Burow – allein die Planungskosten schlagen mit 75.000 Euro zu Buche. Das Schulgebäude wurde vor 60 Jahren gebaut. Früher wurden hier zehn Klassen unterrichtet. Doch diese Zeiten sind schon lange vorbei. Jetzt gibt es nur noch vier Grundschulklassen. Das bedeutet zugleich, dass viele Klassenräume leer stehen. Nach einem Beschluss der Gemeindevertretung sollen diese wieder mit Leben gefüllt werden. „Wir werden die Grundschule auf das Erdgeschoss beschränken und dort den Hort einrichten. Das Obergeschoss wird dann zum Gemeindezentrum ausgebaut“, sagt Heidelinde Kurzhals.
Gemeindezentrum statt leerer Klassenräume
Die Pläne sehen vor, dass die Klassenräume und der Speisesaal saniert und neu gestaltet werden, genauso wie der Schulhof, wo unter anderem ein grünes Klassenzimmer entstehen soll. Das Gemeindezentrum soll von den Bürgern in vielen verschiedenen Bereichen genutzt werden. Dort sollen ein Versammlungsraum, ein Saal, eine Bibliothek mit Traditionszimmer und ein Archiv entstehen. Da es in der Gemeinde zahlreiche ältere Menschen gibt, soll ein Fahrstuhl eingebaut werden. „Diese Umbaumaßnahmen können natürlich nicht ohne Fördermittel finanziert werden. Erst nach Vorlage der erforderlichen Genehmigungen und Bewilligungsbescheiden kann die Maßnahme umgesetzt werden. Die Gemeinde muss für den Umbau Eigenmittel bereitstellen, die genaue Höhe kann gegenwärtig aber noch nicht benannt werden. Dazu soll ein Grundstück hinter der Schule beitragen, welches der Kommune gehört. Dort standen im vergangenen Jahr noch ein altes Schulgebäude und eine Schwimmhalle, die für die Gemeinde nur Kosten verursachte. Nun bauen junge Familien hier drei Eigenheime.“
Die Bürgermeisterin hebt hervor, dass Burow sich sehr gut entwickelt hat. Es gibt eine gute medizinische Versorgung mit gleich vier Allgemeinärzten und einem Zahnarzt, einer Apotheke und einer Physiotherapie. Auch für die Gesundheit der Haustiere ist gesorgt, denn es gibt zwei Tierärzte. Dazu hat Burow jeweils ein Restaurant, einen Imbiss, einen Tante-Emma-Laden, einen Bäcker und die bekannte Tankstelle an der L 35. „Mir als Bürgermeisterin ist es wichtig, dass diese Vielfalt erhalten bleibt. Das geht nur, wenn wir die Bevölkerungsanzahl halten und die Kaufkraft stärken. Daher ist der Zuzug von jungen Familien sehr wichtig“, erklärt Heidelinde Kurzhals.
Weg soll zu richtiger Straße ausgebaut werden
Außerdem verschlingt der Straßenausbau in diesem Jahr viel Geld. Hier rechnet die Gemeinde mit Gesamtausgaben in Höhe von 715.000 Euro. Laut der Haushaltsplanungen soll der Weg „An den Klärteichen“ von Burow nach Golchen bis zur L 35 zu einer richtigen Straße ausgebaut werden. Kostenpunkt: 465.000 Euro. Davon sind 463.500 Euro bereits als Fördermittel bewilligt. Somit gäbe es dann zwei Zufahrten in den Ort. „Zudem wird es weitere Straßenbaumaßnahmen innerhalb der Gemeinde geben. So soll eine Erschließungsstraße gebaut werden, um ein neues Wohngebiet auf dem ehemaligen Feuerwehrübungsplatz in der Nähe der Diakonie zu erschaffen“, sagt Heidelinde Kurzhals. Allein dafür werden 250.000 Euro fällig, die allerdings zu 90 Prozent auf die Grundstückseigentümer umgelegt werden. Wirklich teuer für die Gemeindekasse wird indes eine Ausgleichsmaßnahme für den Landweg Burow-Breest, für welche 100.000 Euro eingeplant sind.
Aber auch die Ortsteile dürfen nicht zu kurz kommen. Im Haushalt 2022 steht dabei das Gemeindehaus mit angrenzendem Spielplatz in Weltzin im Mittelpunkt. Dieses besteht aus Containern, die nicht nur heruntergekommen aussehen, sondern bei denen es sich auch nicht lohnt, dort Geld zu investieren. Stattdessen soll für 50.000 Euro ein neues Gemeindehaus in diesem Jahr geplant werden, das dann die alten Container ersetzen soll. Der Spielplatz ist erst vor kurzer Zeit errichtet worden, hier besteht kein weiterer Finanzbedarf. „Nur ein Carport oder besser gesagt eine überdachte Sitzgelegenheit soll am Rande des Spielplatzes für 18.000 Euro entstehen“, so Heidelinde Kurzhals.
Nicht vernachlässigen möchte die Bürgermeisterin auch Mühlenhagen. Im vergangenen Jahr wurde der Radweg fertiggestellt. Nun muss an dem touristisch wichtigen Ort die Tollensebrücke saniert werden, was gemeinsam mit der Gemeinde Grapzow umgesetzt wird. „Die Gemeindevertretung gibt sich trotz einer angespannten Finanzausstattung Mühe, das Leben in unseren Dörfern attraktiv zu gestalten. Unser Motto lautet, in unserer schönen Heimat können wir gut leben“, sagt Heidelinde Kurzhals.