Günther Weber jetzt Ehrenbürger von Neubrandenburg
Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Er kam durch persönliche Verbindungen als Unternehmer nach Neubrandenburg – und fand eine neue Heimat. Für seine gesellschaftlichen und unternehmerischen Leistungen wurde Firmeninhaber Günther Weber am Donnerstag mit der Ehrenbürgerschaft der Stadt ausgezeichnet. Oberbürgermeister Silvio Witt (parteilos) lobte den Wahl-Neubrandenburger bei der Verkündung in höchsten Tönen: „Günther Weber ist ein ausgezeichneter Unternehmer und ein herzlicher Mensch. Ihm war es von Anfang an ein wichtiges Anliegen, seinen unternehmerischen Erfolg mit den Menschen in Neubrandenburg zu teilen.“
Webers Branche hatte bereits Tradition in Neubrandenburg
Sein Unternehmen „Weber Maschinenbau GmbH“ gründete der Unternehmer 1981 im mittelhessischen Breidenbach. Von dort zog es ihn Mitte der 1990er Jahre in die Vier-Tore-Stadt. Hier fand er, was für sein Unternehmen Wachstum versprach: Menschen, die sich in der Branche Lebensmittel verarbeitender Maschinen auskannten und Arbeit suchten. Während der DDR-Zeit waren in Neubrandenburg viele Menschen im Nahrungs- und Genussmittel Maschinenbau (Nagema) beschäftigt. Die Branche, in der auch Weber aktiv war, hatte in Neubrandenburg Tradition.
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Nachdem der Betrieb nach dem Mauerfall geschlossen worden ist, fanden viele ehemalige Nagema-Mitarbeiter im Jahr 2000 in Webers Unternehmen eine Arbeitsstelle. Eine Verbindung, die sich für alle Beteiligten lohnen sollte: Günther Weber erzielte unternehmerische Gewinne und gab seinen Beschäftigten damit eine neue Lebensgrundlage. „Weber Maschinenbau GmbH“ gilt heute als Weltmarktführer bei der Herstellung von Schneidemaschinen für Lebensmittel.
450 Mitarbeiter in der Region
An den beiden Standorten Neubrandenburg und Groß Nemerow sind allein 450 Mitarbeiter beschäftigt. Dass Weber mit seinem Unternehmen auch künftig in Neubrandenburg verwurzelt bleibt, zeigen Investitionen im Millionenbereich, die der Unternehmer kürzlich für den Standort Neubrandenburg ankündigte.
Doch nicht nur unternehmerischen Erfolg fand der gebürtige Hesse in Neubrandenburg. Sein gesellschaftlicher Einsatz lässt darauf schließen, dass die Region Neubrandenburg für ihn zu einer neuen Heimat wurde. So rief der heute 75-Jährige 2007 die Günther-Weber-Stiftung ins Leben. Diese fördert den Breiten- und Leistungssport und damit zahlreiche Einrichtungen, Organisationen und Projekte, die sich der Sportförderung widmen.
Für Beachtung und Anerkennung sorgte darüber hinaus die von ihm für die Konzertkirche gespendete Orgel, welche im Jahr 2017 fertiggestellt und feierlich eingeweiht wurde. An diesem Ort soll „sehr wahrscheinlich“ im November auch die feierliche Ernennung Günther Webers zum Ehrenbürger stattfinden, wie Silvio Witt am Donnerstag ankündigte.
Weber tief gerührt von der Auszeichnung
Im Hauptausschuss las der Oberbürgermeister am Donnerstag einen Brief Webers vor. Darin bedankt sich dieser für die „außerordentliche Wertschätzung und Würdigung“ seiner Person. Er sei „tief gerührt“. Den Beschluss hatte die Stadtvertretung auf Vorschlag von fünf Fraktionen im nicht öffentlichen Teil ihrer letzten Sitzung gefasst.
Neubrandenburg hat aktuell sechs Ehrenbürger. Die jüngste Würdigung erhielt 2011 die Kugelstoßerin Astrid Kumbernuss. Weber wurde in Neubrandenburg als erster Nicht-Sportler zum Ehrenbürger ernannt.