Hamburger überrascht beim Tollensesee-Marathon
Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Völlig entspannt ging SCN-Triathletin Lena Meißner bei der 28. Auflage des Tollenseseelaufs in Neubrandenburg an den Start. Nach mit Bravour bestandener Abi-Prüfung und einem Ticket für die Europameisterschaft im Triathlon der Elite Anfang August im schottischen Glasgow in der Tasche trat die 20-Jährige ohne Leistungsdruck beim neu.sw-Staffelmarathon der Firmen an.
„Die mündliche Geschichtsprüfung habe ich mit 14 von 15 möglichen Punkten bestanden“, verriet sie lächelnd. Insgesamt habe sie das Abitur mit einem Notendurchschnitt von 1,2 abgeschlossen. Am Ende belegte die Owe-Gluth-Staffel Platz sieben.
Würde Lena Meißner auch mal den Marathon mitmachen wollen? „Also, die gut acht Kilometer bei der Staffel sind für mich eine willkommene Trainingseinheit“, meinte die Triathletin. Aber vor der Marathon-Strecke habe sie schon etwas Respekt. „Hut ab vor allen, die gerade bei diesen Temperaturen die große Runde um den See wagen.”
Knapp 100 Läufer beim langen Kanten
In diesem Jahr waren es knapp 100 Läufer, die den 42,2 Kilometer langen Kanten bewältigten. Bei den Frauen ließ die Hamburgerin Britta Giesen nichts anbrennen. Die Tollensesee-Marathonsiegerin von 2009, 2011, 2013 und 2015 gewann diesmal in 3:21:20 Stunden. Mit ihrem fünften Triumph schloss sie zur bisher erfolgreichsten Teilnehmerin, Ute Wollenberg aus Potsdam, auf.
Die Plätze zwei und drei gingen an die Berlinerinnen Annette Müller (3:33:01) und Viviane Jaekel (4:04:48). „Die Landschaft ist toll, die Atmosphäre sehr angenehm und die Organisation war wieder mal super“, lobte die 46-Jährige die Organisatoren vom SV Turbine Neubrandenburg.
Während Britta Giesen also ihrer Favoritenrolle voll gerecht wurde, machten es die Männer diesmal ziemlich spannend. Vorjahressieger Stefan Mast vom SV Turbine Neubrandenburg musste mit Muskelproblemen aufgeben. „In Prillwitz bin ich raus, auch um eine größere Verletzung zu vermeiden“, so der Mit-Favorit. Auch Silvio Nohke aus Berlin, der sich erst kurz vor dem Start angemeldet hatte und damit vermutlich die Konkurrenz etwas verunsichern wollte, blieb diesmal ohne Chance. Für ihn wurde es Platz vier.
Der Zweite blieb auch unter drei Stunden
Auf das Siegerpodest stieg ein anderer: Henryk Thurow, 29 Jahre jung, ebenfalls in Hamburg zu Hause, war zum ersten Mal beim Tollenseseelauf dabei. Seine Siegerzeit betrug 2:56:29 Stunden. „Ich bin bei einem Freund in der Nähe zum Geburtstag eingeladen“, erzählte der Hamburger. „Und da habe ich mir gesagt, vor der Feier wird gelaufen.“
Zweiter wurde Felix Kuschmierz aus Schwedt. Der Läufer vom Laufclub Xtreme Uckermark blieb mit 2:59:07 Stunden ebenfalls unter drei Stunden. Platz drei ging an Alastair Green aus Rebstein (3:01:42).
Neuer Rekord beim Lauf über 10 Kilometer
Insgesamt mehr als 2200 Aktive haben sich in diesem Jahr auf die verschiedenen Lauf- und Nordic-Walking-Strecken begeben. Der Teilnehmerrekord von 2016 mit 2300 Läufern wurde damit zwar nicht geknackt. Chef-Organisator Jörg Knospe war aber dennoch mit der Resonanz sehr zufrieden. Einen neuen Starterrekord gab es dafür beim 10-Kilometer-Lauf. Bei der Weber-Meile musste das Feld auf 650 Läufer begrenzt werden.
Schnellster Mann war Turbine-Läufer Zeru Mekonen, der nach 36:10 Minuten im Ziel ankam. Nur 26 Sekunden später war mit Thomas Weber („Deine Laufschule“) ebenfalls ein Neubrandenburger erfolgreich. Dritter wurde Ole Reinholdt vom Sportclub Laage (38:01).
Auch beim Seaside-Travel-Halbmarathon waren Sportler aus der Region erfolgreich. Es siegte Anna Brust vom HSV Neubrandenburg in 1:29:41 Stunden vor Nina Wodrich vom TSV Müritz Klinik (1:42:18) und Bianca Michen vom PSV Judo Neubrandenburg (1:43:12).
Bei den Männern ging der Sieg mit Tim Klatt an einen Rostocker (1:25:06). Zweiter wurde Mirko Hinz vom HSV Neubrandenburg (1:29:41) vor Ralf Böhnke von Rot Weiß 96 Neubrandenburg (1:30:35).
Alle Ergebnisse unter: www.tollenseseelauf.de