E-Mobilität

In Altentreptow kann an neuer Ladesäule bald schnell Strom getankt werden

Altentreptow / Lesedauer: 3 min

Mit dem Elektroauto durch den Treptower Tollensewinkel zu fahren, kann kritisch werden. Denn es gibt kaum Anlaufstellen, um den Akku wieder aufzuladen. Das soll sich ändern.
Veröffentlicht:14.10.2022, 06:19

Von:
  • Tobias Holtz
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Die E-Mobilität kommt und soll nach dem politischen Willen der EU-Kommission bis 2035 den klassischen Verbrenner ablösen. Doch vor allem im ländlichen Raum liegt das Thema oft nach wie vor auf Eis. So nutzen die klimafreundlichste Technik und der leistungsfähigste Akku nichts, wenn das Auto ohne Strom plötzlich auf der Straße liegen bleibt. Die Maschen des Ladenetzes sind in der Mecklenburgischen Seenplatte schlicht noch zu groß, um dem alternativen Antrieb den gewünschten Durchbruch zu verschaffen. Nach Auskunft der Bundesnetzagentur gibt es im gesamten Landkreis derzeit lediglich 51 öffentlich zugängliche Ladesäulen, eine davon befindet sich beim Autohaus Kopischke am Altentreptower Gewerbehof. Doch dabei soll es in Zukunft nicht bleiben. Denn die Tollensestadt möchte in Sachen E-Mobilität völlig neue Wege beschreiten.

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Geheimniskrämerei? Kritik aus dem Bauausschuss

So stehen im diesjährigen Haushaltsplan 4000 Euro zur Verfügung, um auf dem neuen Parkplatz an der Mauerstraße die erste städtische Schnell-Ladesäule für Elektroautos in Betrieb nehmen zu können, wobei die Herstellungskosten mit 2400 Euro vom Land gefördert werden. Doch 2022 neigt sich so langsam dem Ende entgegen und noch ist zu diesem Projekt nichts Konkretes aus dem Rathaus nach außen gedrungen.

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„Es ist sehr schade, dass weder die politischen Vertreter noch die Altentreptower, die davon profitieren sollen, bislang irgendeine Information zum aktuellen Stand dieser Investition bekommen haben. Ich kann nicht nachvollziehen, warum daraus innerhalb der Verwaltung so ein Geheimnis gemacht wird“, monierte der Vorsitzende des Bauausschusses Roman Krepelin (Altentreptower Wählergemeinschaft) gegenüber dem Nordkurier.

Ladesäule soll noch offiziell eingeweiht werden

Einen Grund dafür gibt es jedenfalls nicht. Denn aufmerksame Autofahrer, die den Parkplatz nutzen oder daran regelmäßig vorbeifahren, werden längst bemerkt haben, dass die angekündigte Ladesäule inklusive Anschlusskasten dort schon seit einigen Tagen steht. Zwar hatten die Aufsteller die neueste Errungenschaft der Stadt anfangs vorsorglich abgedeckt, doch mittlerweile ist die Schutzhülle verschwunden und somit für jeden ersichtlich, worum es sich dabei handelt. Wie der Nordkurier von der ersten Stadträtin Silvana Knebler erfuhr, soll die Zapfsäule voraussichtlich in der letzten Oktoberwoche eingeweiht werden. „Sie wurde vollständig über Sponsoring finanziert, sodass wir nicht auf das Geld aus dem Haushalt zurückgreifen mussten“, betonte Knebler.

Sponsoren vorerst noch geheim

Wer die Stadt mit einer Finanzspritze unterstützt hat, soll allerdings erst bei der offiziellen Übergabe bekannt gegeben werden. Nach Nordkurier-Informationen könnten Unternehmen, die sich im Treptower Tollensewinkel im Bereich der erneuerbaren Energien in den vergangenen Jahren einen Namen gemacht haben, zu den Sponsoren gehören.

Weitere Anlaufstellen sollen folgen

Bei einer Ladestation wird es in Zukunft aber nicht bleiben. Gerade vor dem Hintergrund des forcierten Klimaschutzkonzeptes sollen im gesamten Amtsbereich schrittweise weitere Anlaufstellen dazu kommen, wie die Klimaschutzmanagerin Anne Harnack unlängst deutlich machte. Bleibt zu hoffen, dass diese dann auch wirklich frequentiert werden. Denn aktuell wurden erst knapp 1000 E-Autos im ganzen Landkreis Seenplatte zugelassen, damit dürfte die Anzahl in Altentreptow und Umgebung eher überschaubar sein.