Coronavirus

Jetzt ist auch die Seenplatte Risikogebiet

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Der Landkreis weist inzwischen einen Inzidenzwert über 50 auf. Doch der Blick der Kreisverwaltung richtet sich nach vorn: Schon im Dezember soll ein erstes Impfzentrum eingerichtet werden. Dafür gibt es zwei mögliche Ideen, wo dies entstehen kann.
Veröffentlicht:25.11.2020, 14:57

Von:
  • Robin Peters
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Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte wurden laut Landrat Heiko Kärger (CDU) zuletzt mehr Neuinfektionen nachgewiesen als je zuvor. Allein am Dienstag zählte seine Behörde 41 Fälle.  Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) listete für darauffolgenden Tag noch einmal 27 neue Infektionen und deklarierte die Mecklenburgische Seenplatte als Risikogebiet. Mit einem Inzidenzwert von 55 Fällen binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner befindet sich die Ampel nunmehr auf Rot. In den Landkreisen Vorpommern-Greifswald (71,3) und Nordwestmecklenburg (66,7) sind die Zahlen im Land aktuell noch höher.

Nichtsdestotrotz äußerte sich der Landrat im Kreisausschuss vergleichsweise entspannt: Mit einer Zurücknahme von Einschränkungen in naher Zukunft im ganzen Land rechnet Heiko Kärger nach eigenen Aussagen zwar nicht. Allerdings hält er weitere Verschärfungen aufgrund der kontrollierten Lage in Mecklenburg-Vorpommern derzeit nicht für nötig. „Die Zahlen sind nicht so hoch, dass man unbedingt was machen müsste.”

Ungeachtet dessen ereigneten sich wieder Vorfälle in einigen Bildungseinrichtungen des Landkreises. Die Kita "Lütt Matten" in Neubrandenburg musste laut dem Gesundheitsamt geschlossen werden, weil sich zwei Erzieher und vier Kinder ansteckten. Darüber hinaus wurden 136 Berufsschüler und 3 Lehrkräfte in Waren, eine Klassenstufe in der Förderschule in Friedland sowie eine 10. Klasse der Regionalen Schule Nord in Neubrandenburg aufgrund von Corona-Infektionen in Quarantäne geschickt.

Angesichts der vermehrten Ausbrüche in Pflegeheimen und Gesundheitseinrichtungen in Woldegk, Friedland und Altentreptow sowie im Klinikum Neubrandenburg fand der Landrat ebenso mahnende Worte: "Vor allem in Pflegeheimen muss jetzt noch mehr auf Einhaltung der Hygieneregeln geachtet werden. Ich kann nur noch einmal das gesamte medizinische Personal auffordern, in der Achtsamkeit und Strenge hier nicht nachzulassen", so Kärger. Da Virus-Übertragungen aber auch auf Besuche zurückzuführen sind, müsse fortan strikt auf Hygienevorschriften geachtet werden.

Zwei Standorte für Impfzentrum in Auswahl

Der Blick der Kreisverwaltung richtet sich derweil aber auch schon auf mögliche Impfungen: Für die Errichtung eines Impfzentrums in Neubrandenburg sind zwei mögliche Standorte in der engeren Auswahl. Wie Kärger (CDU) mitteilte, soll eine entsprechende Einrichtung entweder auf dem Flugplatz Trollenhagen oder in der Turnhalle auf einem Berufsschulcampus entstehen. Ein Kontakt zwischen Impfkandidaten und Berufsschülern müsse in diesem Fall allerdings strikt unterbunden werden. Wichtig sei, einen Ort mit genügend Platz und vielen Parkmöglichkeiten zu finden, der sich nicht in unmittelbarer Nähe zum Abstrichzentrum und im Idealfall auf einem Grundstück des Landkreises befindet.

Da der Landkreis das Impfzentrum schon Mitte Dezember vorhalten müsse, werde sich wohl schon in Kürze auf einen konkreten Ort festgelegt. Denn zwei Wochen will Kärger dem Team zur Vorbereitung geben. In dem Impfzentrum sollen nach den Vorstellungen von Bund und Ländern Menschen gegen das Coronavirus geimpft werden, sobald ein Impfstoff verfügbar ist. Nach Plänen des Gesundheitsministeriums soll in jedem Landkreis in Mecklenburg-Vorpommern zunächst ein Impfzentrum entstehen.