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Kaufverhandlungen für Altentreptower Bahnhof gescheitert?

Altentreptow / Lesedauer: 2 min

Obwohl die Stadt eigentlich das ganze bebaute Grundstück vom Eigentümer kaufen wollte, bietet der nach wie vor einen Gebäudeteil des Altentreptower Bahnhofs bei Ebay an.
Veröffentlicht:29.03.2023, 05:50

Von:
  • Tobias Holtz
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Für 15.000 Euro könnte fast das komplette Altentreptower Bahnhofsensemble in städtische Hand übergehen. Vorausgesetzt, es bleibt bei dem Kaufpreis, auf den sich die Verwaltung zuletzt mit dem jetzigen Eigentümer geeinigt hatte. In Stein gemeißelt ist das Geschäft jedenfalls noch nicht. Denn es sieht ganz danach aus, als würde der Mann aus Süddeutschland keinen allzu großen Wert auf getroffene Absprachen legen, sondern vielmehr einen möglichst hohen Gewinn für sich herausschlagen wollen.

Preis für Teilgrundstück gerade gesenkt

Eigentlich war zwischen beiden Parteien vereinbart worden, dass die Stadt das ganze bebaute Flurstück erwerben kann. Doch Recherchen des Nordkurier haben ergeben, dass der Immobilienbesitzer offenbar ein falsches Spiel mit der Rathausspitze treibt. So wird von ihm seit dem 25. Februar bei Ebay-Kleinanzeigen ein „sanierungsbedürftiges Wirtschaftsgebäude“ mit acht Räumen angeboten, das sich auf dem besagten Bahnhofsgelände befindet. Es handelt sich dabei um genau den Backsteinbau, bei dem erst im Herbst von der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises Sicherungsmaßnahmen am maroden Dach angeordnet wurden.

Den anfänglich aufgerufenen Preis von 6000 Euro hat der Bayer am Wochenende ein wenig nach unten korrigiert und verlangt jetzt nur noch 4000 Euro dafür. Immerhin wurde das Angebot in den vergangenen Wochen fast 900 Mal aufgerufen. Es ist demnach gar nicht so unwahrscheinlich, dass es neben der Stadt vielleicht noch andere Interessenten gibt. Nach wie vor werden potenzielle Käufer in der Objektbeschreibung auf zusätzliche „Teilungskosten für das derzeit noch größere Grundstück“ hingewiesen.

Auf Schreiben der Stadt bislang nicht reagiert

Für Bürgermeisterin Claudia Ellgoth (parteilos) ist und bleibt die Vorgehensweise des Besitzers ein Rätsel. „Wir haben uns jetzt erneut schriftlich mit ihm in Verbindung gesetzt und deutlich gemacht, dass der Ankauf nur zustande kommt, wenn das ganze Flurstück im Preis enthalten ist. Bislang gab es aber keine Reaktion darauf“, sagt Ellgoth. Trotzdem sei der Stadtvertretung und Verwaltung auch weiterhin sehr viel daran gelegen, den Bahnhof vor dem weiteren Verfall zu bewahren.

So könnte die benachbarte Güterhalle mit Laderampe in Zukunft ebenfalls der Stadt gehören, sofern die angestoßenen Verhandlungen mit dem anderen Eigentümer positiv verlaufen. „Am Ende ist es immer eine Preisfrage. Und wir dürfen auch die Folgekosten für die Instandsetzung aller Gebäudeteile nicht aus dem Blick verlieren“, betont die Rathauschefin. Für die Altentreptower und ihre Gäste ist es jedenfalls ein großer Wunsch, dass der Bahnhof als Aushängeschild der Stadt nicht länger auf das Abstellgleis geschoben wird.