Radrennen
Kübelweise Obstsalat – wie jedes Depot auf der Seenrunde besonders ist
Alt Schönau / Lesedauer: 2 min

Nordkurier
Etwa zwölf Stunden lag der Start von Holger Maul bereits zurück, als er mit seiner Tochter Lilian und 242 Kilometern in den Beinen heute Vormittag das vorletzte Depot der Mecklenburger Seenrunde in Alt Schönau erreichten. Bisher sei er immer vor allem in und um Hamburg mit dem Rad unterwegs gewesen, doch Vize–Landrat Kai Seiferth konnte ihn überzeugen, sich an der MSR zu versuchen. In der Nacht erradelten die zwei Hamburger die Region, unter einem Sternenhimmel „absolut super und dann der Sonnenaufgang. Der Wahnsinn!“, so Holger Maul.
Die Fahrt in der Nacht ist für viele etwas ganz Besonderes
Nächtliches Radeln „ist gar nicht so schlimm. Man ist hellwach“, sagte er. Kaffee in Mengen sei der Schlüssel zum Durchhalten. Der Radsportler scheint er die Anstrengungen gut wegzustecken und stärkt sich erstmal im Depot von Axel und Michaela Maiweg. Lilian Maul lässt sich auf der Massageliege zunächst die Muskeln weichkneten. Für sie ist es die bisher längste Radstrecke und über Nacht ist sie auch zum ersten Mal gefahren.
Jedes Depot ist anders — aber das Engagement ist überall riesig
Kai Seiferth lobte das Engagement an der Strecke. Die Leute seien sehr motiviert und gut organisiert. Auch seine Frau Angelika ist beeindruckt von der Vorbereitung. Kübelweise sei Obstsalat geschnippelt worden. In Alt Schönau wurde sogar auf Glutenunverträglichkeit Rücksicht genommen. „Im letzten Depot gab es sogar Köttbullar und Lagerfeuer zum Aufwärmen“, erzählte ein Sportler. Jedes Depot hat eigene Strategien. Depotleiter Axel Maiweg verteilte zum Beispiel Decken an die Sportler, die sich erst einmal ausruhen und warm bleiben, bevor sie die letzten 60 Kilometer in Angriff nehmen wollen. „60 Kilometer zu viel“, meint einer der Radler, der um 21 Uhr gestartet war. Nach der Pause stieg er dennoch aufs Rad, bereit für die letzten Kilometer.