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Millionenprojekt

Landesbehörde bremst Schulumbau in Tützpatz aus

Tützpatz / Lesedauer: 2 min

Mehr als drei Millionen Euro wird die Modernisierung der Tützpatzer Schule voraussichtlich kosten. Doch der Förderbescheid aus Schwerin lässt weiter auf sich warten.
Veröffentlicht:08.10.2022, 11:41

Von:
  • Tobias Holtz
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Es ist kein Geheimnis, dass die Mühlen der Bürokratie manchmal nur sehr langsam mahlen. Was die geplante Sanierung der Regionalen Schule in Tützpatz betrifft, geht es bei der Prüfbehörde des Landes, die für solche Zuwendungsbaumaßnahmen zuständig ist, ganz offensichtlich wirklich im Schneckentempo voran.

Prüfung dauert schon fast ein Jahr

Denn seit fast einem Jahr liegt das Vorhaben dort auf dem Tisch. „Zuletzt mussten wir noch einige Unterlagen nachreichen, uns wurde aber mitgeteilt, dass der Vorgang jetzt im Oktober bearbeitet werden soll“, erklärte die Altentreptower Fachgebietsleiterin für Finanzen, Silvana Knebler, auf Nordkurier-Anfrage.

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Konkret gehe es bei der sogenannten „Z-Bauprüfung“ darum, zu prüfen, ob die veranschlagten Kosten von 3,3 Millionen Euro für die Baumaßnahme angemessen sind. Doch gerade wenn es um Investitionen in Millionenhöhe geht, könne sich das ganze Prozedere erfahrungsgemäß eine Weile hinziehen, weiß Knebler. „Erst wenn die Prüfung abgeschlossen ist, bekommen wir vom Landesförderinstitut in Schwerin den in Aussicht gestellten Zuwendungsbescheid. Das Geld ist also nicht weg“, versicherte sie. Das wäre sonst auch ein herber Rückschlag. Immerhin hatte die Verwaltung schon einmal vergeblich versucht, über das Schulbaupaket MV an eine Finanzspritze vom Land zu kommen. Trotz positiver Signale war der Fördergeber dann letztlich doch wieder überraschend zurückgerudert. Jetzt winken rund 2,25 Millionen aus dem Schulbauprogramm des MV-Schutzfonds – 75 Prozent der kalkulierten Gesamtkosten.

Europaweite Ausschreibung vorgeschrieben

Um den verbleibenden Eigenanteil stemmen zu können, hatten sich die neun Trägergemeinden der Schule aufgrund ihrer prekären Haushaltslage bereits darauf verständigt, einen Kredit aufnehmen zu wollen. Aber selbst wenn die Finanzierung damit gesichert sein sollte, steht vor dem Baustart erst mal eine umfangreiche Planungsphase an. Die entsprechenden Leistungen müssen wie bei der Zweifelder-Sporthalle an der KGS Altentreptow europaweit ausgeschrieben werden. Bis es zur Vergabe kommt, vergehen demnach vermutlich noch einige Monate – ein Wettlauf gegen die Zeit.

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Denn laut Förderrichtlinie muss das Projekt spätestens bis Ende Dezember 2024 umgesetzt sein. Ist das überhaupt machbar? „Das werden wir dann sehen. Noch hat sich uns gegenüber niemand zu einer möglichen Fristverlängerung geäußert. Eventuell reicht es auch aus, wenn die Baumaßnahme bis dahin begonnen wurde“, betonte Knebler. Bleibt zu hoffen, dass sich alle bürokratischen Hürden möglichst schnell überwinden lassen, damit 2023 mit dem Schulumbau begonnen werden kann.