Extrem-Frühchen

▶ Mahnwache für Extrem-Frühchen hofft auf „Mini-Chance”

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

50 000 Unterschriften bis Ende Dezember wollen Klinikmitarbeiter sammeln, um auch im kommenden Jahr für die Allerkleinsten da zu sein.
Veröffentlicht:06.12.2022, 17:14

Von:
  • Author ImageHenning Stallmeyer
Artikel teilen:

Für den Erhalt des Perinatalzentrums Level 1 in Neubrandenburg sind am Dienstagnachmittag rund 80 Menschen demonstrieren gegangen. Mit einer Mahnwache wollen Klinikmitarbeiter und Politiker öffentlich Unterschriften sammeln für ihre Bundestagspetition. 50 000 Unterschriften wolle man dafür bis Ende Dezember sammeln, dann muss sich der Bundestag erneut mit dem Anliegen des Neubrandenburger Klinikums befassen.

Lesen Sie auch: Massiver Protest gegen Schließung der Extrem-Frühchen-Station

Bundestagsmitglied Erik von Malottki (SPD) sprach auf der Mahnwache von einer kleinen Chance, die Neubrandenburg habe, aber die wolle man nutzen. Konkret geht es darum, dass die Behandlung sehr kleiner Frühgeborener mit weniger als 1250 Gramm Geburtsgewicht in Neubrandenburg – entgegen bisherigen Weisungen der Krankenkassen – auch 2023 erhalten bleiben kann. Zudem sollen jährliche Fallzahlen pro Klinik als ausschließliches Kriterium gekippt werden.

Zwischenfinanzierung durch Land MV möglich

Weil sich so schnell kein Gesetz ändern lässt, setzt Malottki seine Hoffnung auf eine Zwischenfinanzierung durch das Land Mecklenburg-Vorpommern. Damit wolle man Zeit erkaufen, bis es im Bund eine Lösung gebe, so der Bundespolitiker. Für ihn sei das Neubrandenburger Beispiel „nur die Spitze des Eisberges”. Denn mit dem Gesetz, wie es nun sei, laufe der ländliche Raum Gefahr, in der Gesundheitsversorgung unter zu gehen.

Lesen Sie auch: Neue Petition für Extrem-Frühchen in Neubrandenburg endlich online

Peter Modemann (CDU), der als Vize Oberbürgermeister Silvio Witt (parteilos) bei der Mahnwache vertrat, kündigte außerdem an, dass Witt sich in der kommenden Woche mit Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zu dem Thema auseinandersetzen wolle.

Bereits am Montagabend stellte sich der Kreistag Mecklenburgische Seenplatte einstimmig hinter die Petition. Oliver Kunst von der Mitarbeitervertretung des Dietrich-Bonhoeffer-Klinikums kündigte an, dass dies nicht die letzte Mahnwache geblieben sein soll. Der Kampf für den Erhalt des Perinatalzentrums Level 1 in der drittgrößten Stadt des Landes gehe weiter.