Coronavirus
Maskenpflicht im Schulunterricht in weiten Teilen der Seenplatte
Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Robin Peters
Ab Mittwoch müssen Schüler ab der fünften Klasse in weiten Teilen der Seenplatte eine Maske im Unterricht tragen. Landrat Heiko Kärger (CDU) ordnete diese Maßnahme jetzt für die Amtsbereiche Woldegk, Friedland, Stargarder Land und Seenlandschaft Waren an, weil die Infektionszahlen den Angaben zufolge dort in den letzten zwei Wochen erheblich angestiegen waren. „Es ist bisher leider nicht gelungen, die Ausbreitung des Virus im Nordosten unseres Landkreises zu bremsen”, begründete Kärger den Vorstoß.
Präsenzunterricht in Berufsschulen fällt ganz aus
Bis zu den Weihnachtsferien gebe es ab Mitte der Woche an den entsprechenden Schulen Wechselunterricht. Dabei dürfe pro Woche nur die Hälfte der Schüler und Lehrer zum Unterricht kommen. Die andere Hälfte erhalte in dieser Zeit Distanzunterricht und komme in der darauffolgenden Woche in die Schule.
Darüber hinaus falle in allen Berufsschulen des Landkreises zwischen dem 3. Dezember und 8. Januar der Präsenzunterricht ganz aus. „Diese Entscheidung haben wir getroffen, weil es in unseren Berufsschulen ein erhöhtes Infektionspotenzial durch das hohe Pendleraufkommen in und aus dem Landkreis gibt”, erklärte Landrat Heiko Kärger. Lediglich berufsvorbereitende Bildungsgänge und Abschlussklassen der Vollzeitbildungsgänge würden noch vor Ort unterrichtet werden.
In den Amtsbereichen, in denen die Maskenpflicht verschärft wird, sind die Inzidenzwerte laut Kärger extrem hoch. „Allein im Amtsbereich Friedland waren bis Sonntagabend innerhalb von 7 Tagen 50 Menschen erkrankt. Das würde – rein rechnerisch – einem Inzidenzwert von 595 Erkrankungen auf einhunderttausend Einwohner entsprechen. Im Amtsbereich Stargarder Land würde der Wert bei 112 Erkrankten liegen und im Amtsbereich Woldegk würde ein Wert von 93 Erkrankungen auf einhunderttausend Einwohner herauskommen. Das sind deutlich zu viele”, so der Landrat.
Lieber zu oft als zu selten testen
Für alle Menschen im Landkreis sprach Kärger zudem eine eindringliche Empfehlung aus: „Wer in diesen Tagen auch nur erste Anzeichen einer Erkrankung an sich wahrnimmt, sollte verantwortungsbewusst zu Hause bleiben und seinen Arzt telefonisch kontaktieren”, sagte Heiko Kärger. Ärzte sollten lieber zu oft als zu selten testen. „Wir haben leider die Erfahrung machen müssen, dass Menschen trotz typischer Symptome weiter ihrer beruflichen Tätigkeit nachgegangen sind.” So hätten sich Senioren, Kinder und Kollegen angesteckt. Persönliche Kontakte müsse deshalb jeder auf ein Minimum begrenzen, um die Verbreitung der Pandemie zu verlangsamen.
Der Inzidenzwert für die ganze Mecklenburgische Seenplatte lag laut Landesamt für Gesundheit und Soziales Mecklenburg-Vorpommern (Lagus) am Montag bei 74,4.