Entsorgung in der Seenplatte

Mega-Mülldeponie soll um Riesenfläche wachsen

Rosenow / Lesedauer: 2 min

Für den Restmüll aus drei Landkreisen wird deutlich mehr Platz gebraucht. Jetzt hat die zuständige Behörde ihre Zustimmung erteilt.
Veröffentlicht:15.05.2022, 19:01
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Von:
  • Author ImageRobin Peters
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Die Berge an Müll aus drei Landkreisen im Ostens des Landes wachsen und wachsen. Für eine zukünftige Erweiterung der Mülldeponie in Rosenow wurde jetzt eine entscheidende Hürde genommen. Das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburgische Seenplatte (Stalu) hat den nötigen Planfeststellungsbeschluss für den nächsten Anbau erteilt.

Demnach soll sich der Nordpolder auf der Anlage in naher Zukunft um ein Einlagerungsvolumen von 3,35 Millionen Kubikmetern auf einer Fläche von knapp 18 Hektar ausdehnen. Der Anbau wird sich voraussichtlich wie eine Nase vom bestehenden Nordpolder wegbiegen. Damit werden die Ausmaße der Deponie mehr als ein Drittel größer als früher einmal geplant. Bislang umfassen Nord- und Südpolder jeweils etwa 16 Hektar.

Müll-Mengen ändern sich kaum

Gebaut wird auf der neuen Fläche nach Einschätzung von Eiko Potreck, Geschäftsführer der Ostmecklenburgisch Vorpommerschen Verwertungs- und Deponie GmbH (OVVD), wohl erst in drei bis fünf Jahren. Denn gegenwärtig decke man noch die ursprünglichen Polder weiter ab. „Wir bauen normal weiter“, so Eiko Potreck. Das Verfahren sei aufgrund seiner Komplexität vorsorglich früh gestartet worden.

An einer stetigen Vergrößerung führt jedoch kein Weg vorbei. Schließlich haben sich die angelieferten Mengen von Haus- und Sperrmüll aus den Landkreisen Mecklenburgischen Seenplatte, Vorpommern-Greifswald und Vorpommern-Rügen trotz des scheinbar steigenden Umweltbewusstseins der Gesellschaft in den vergangenen Jahren nach Einschätzung von Eiko Potreck kaum geändert. Relativ konstant kämen pro Jahr zig Tonnen in Rosenow an.

Müll von Schichten umschlossen

Der Planfeststellungsbeschluss erforderte laut Stalu eine sorgfältige Abwägung aller Belange. Es gab beispielsweise eine Umweltverträglichkeitsprüfung. Außerdem seien alle Einwendungen sorgfältig geprüft worden. Die Planfeststellungsbehörde kam zu dem Entschluss, dass an dem ausgewählten Standort eine gemeinwohlverträgliche Ablagerung von Restabfällen nach dem aktuellen Stand der Technik möglich sei. Das Vorhaben leiste einen unverzichtbaren Beitrag zu einer umwelt- und allgemeinwohlverträglichen Abfallwirtschaft im Entsorgungsgebiet. Der Planfeststellungsbeschluss, die Begründung und Ergebnisses der Umweltverträglichkeitsprüfung sollen zeitnah zur Einsicht ausgelegt werden.

In den Poldern wird der Müll übrigens von verschieden Schichten aus Lehm, Ton, Kunststoff, Sand und Vlies umschlossen. Vor der Einlagerung wird er in einer Aufbereitungsanlage zerkleinert, von Wertstoffen befreit und in der sogenannten Rotte so vorbehandelt, dass er nichts Organisches mehr enthält.