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Mehr Züge zwischen der Seenplatte und Berlin

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Die Sorgen, dass die Seenplatte vom Bahnverkehr abgehängt wird, sind vorerst vom Tisch. Der neue Verkehrsvertrag sieht Verbesserungen vor. Aber erst in einigen Jahren.
Veröffentlicht:01.11.2022, 05:54

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Es ist eine gute Nachricht für Pendler und sonstige Bahnfahrer im Osten von Mecklenburg-Vorpommern. Der Schienen-Nahverkehr in der Region soll ab Ende 2026 morgens und abends ausgebaut werden, auch die Direktverbindung auf der Linie RE5 alle zwei Stunden von Neubrandenburg nach Berlin bleibt vorerst erhalten.

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Sorge vor Einsparungen bei der Bahn

Die frohe Kunde überbrachte bei der jüngsten Sitzung des Neubrandenburger Hauptausschusses Bürgermeister Silvio Witt (parteilos). Der Verwaltungschef hatte sich im Auftrag der Stadtvertretung in einem Brief an Infrastrukturminister Reinhard Meyer (SPD) gewandt, weil die Stadtvertreter mit Blick auf das für die Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern (VMV) erstellte Gutachten „ÖPNV-Zukunftsvision für Mecklenburg-Vorpommern“ befürchten, das Oberzentrum könnte in Sachen Bahn-Verbindungen weiter abgehängt werden.

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Zwei-Stunden-Takt für Direktverbindung

Die Sorgen waren möglicherweise unbegründet: In der Antwort verkündete das Ministerium, dass der ab Dezember 2026 geltende Verkehrsvertrag weiterhin durchgängig eine tagsüber zweistündliche Direktverbindung auf der RE5-Achse Stralsund/Neubrandenburg/Neustrelitz/Berlin vorsehe. Zusätzlich soll ebenfalls weiterhin die Verbindung Rostock/Waren (Müritz)/Neustrelitz/Berlin im Zwei-Stunden-Takt bedient werden.

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Laut Infrastrukturministerium sollen diese Taktungen auch für die Wochenenden gelten. Zudem seien in dem Vertrag zusätzliche Pendlerleistungen zwischen Neubrandenburg und dem Bahnhof Berlin-Gesundbrunnen vereinbart worden. Doch was heißt das konkret? Auf Nordkurier-Nachfrage teilte ein Ministeriumssprecher mit, dass ab Dezember 2026 in Richtung Berlin montags bis freitags ein zusätzlicher Zug angeboten werden soll, der Neubrandenburg gegen 6 Uhr verlässt und Berlin-Gesundbrunnen gegen 7.30 Uhr erreicht. Aktuell fahren die Züge Richtung Bundeshauptstadt jeweils zur halben Stunde und brauchen knapp 100 Minuten bis Berlin-Gesundbrunnen.

Angebote für Pendler

In Richtung Neubrandenburg soll dem Sprecher zufolge montags bis freitags ebenfalls ein zusätzlicher Zug angeboten werden. Montags bis donnerstags soll dieser Berlin-Gesundbrunnen gegen 16.20 Uhr verlassen und Neubrandenburg gegen 18 Uhr erreichen. Am Freitag ist vorgesehen, dass der zusätzliche Zug Berlin-Gesundbrunnen bei gleicher Fahrzeit bereits gegen 13.20 Uhr verlässt.

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Der Verkehrsvertrag, dessen Zuschlag die DB Regio Nordost erhielt, läuft den Angaben zufolge zwölf Jahre bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2038. Darin bestelle das Land etwa zehn Prozent mehr Zugleistungen als derzeit. Die Mehrbestellungen konzentrierten sich dabei unter anderem auf die Achse Berlin/Neubrandenburg/Stralsund. Darüber hinaus seien weitere saisonal beziehungsweise nur an Wochenenden verkehrende Zusatzleistungen auf den Achsen Berlin/Pasewalk/Stralsund sowie Neustrelitz/Rostock vorgesehen.

Bürgermeister Silvio Witt nannte die Antwort der Bahn auf sein Schreiben eine „erfreuliche Aussage“. Das Schreiben im Auftrag der Stadtvertretung habe zumindest in Schwerin dafür gesorgt, dass „eine hohe Sensibilität für die Anbindung der Vier-Tore-Stadt da ist.“