Angebliche Ehrverletzung

Mordprozess um Angriff an Oberbach startet in Neubrandenburg

Neubrandenburg / Lesedauer: 1 min

Das Opfer der Angeklagten soll die Freundin eines der mutmaßlichen jugendlichen Täter „Schlampe“ genannt haben. Beide sollen dann massiv auf den Mann eingeprügelt haben.
Veröffentlicht:01.08.2022, 15:10

Von:
  • Author ImageThomas Beigang
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Ein 19-jähriger Iraner und ein 16-jähriger Afghane aus Neubrandenburg müssen sich ab Dienstag vor dem Landgericht in der Viertorestadt wegen Mordes verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten vor, am 7. Februar in Neubrandenburg am Oberbach Richtung Tollensesee ihr 30-jähriges Opfer zunächst in eine verbale und sodann körperliche Auseinandersetzung verwickelt zu haben, in deren Folge der Geschädigte nach einem Schlag mit einem Holzstamm zu Boden gegangen sei.

Passant griff ein und brachte sich noch selbst in Gefahr

Die Angeklagten hätten in Tötungsabsicht weiter mehrfach auf den Geschädigten eingetreten und ihn geschlagen. Grund für den Gewaltausbruch: Der Mann soll die Freundin des Iraners als „Schlampe“ bezeichnet haben.

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Einem Passanten sei es gelungen, die Angeklagten vom Opfer wegzuziehen. Nachdem sie den Passanten zunächst mit einem Messer bedroht hätten, habe dieser die Angeklagten angeschrien, worauf sie den Tatort verlassen hätten.

Notoperation konnte Leben nicht retten

Infolge der erlittenen Kopfverletzungen war es trotz eines im Klinikum Neubrandenburg durchgeführten Noteingriffs nicht mehr gelungen, das Leben des Geschädigten zu retten. Die Tötung wegen einer Ehrverletzung sei aus niederen Beweggründen erfolgt und damit als gemeinschaftlicher Mord zu qualifizieren, so ein Sprecher des Landgerichts.