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Neubrandenburg droht Verkehrschaos

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Neubrandenburger müssen sich wieder einmal auf Verkehrseinschränkungen einstellen – und das sogar aus mehreren Gründen. Der Zeitpunkt für das Chaos ist bewusst gewählt.
Veröffentlicht:17.08.2023, 05:43

Von:
  • Dominic Schmidt
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Das Netzwerk „Pflege in Not“ will seine Protestaktion in Mecklenburg-Vorpommern mit einer Sternfahrt fortsetzen. Zum Vier–Tore–Fest in Neubrandenburg am Freitag, 1. September, kündigte das Netzwerk für seine Protestaktion einen Autokorso und Verkehrseinschränkungen an. Zum Stadtfest wird bereits die Innenstadt für den Verkehr gesperrt. Droht Neubrandenburg also ein Verkehrschaos?

Erhöhte Verkehrseinschränkungen erwartet

Zwischen 13 und 14 Uhr sind am 1. September in neun Städten Mecklenburg–Vorpommerns weitere Proteste geplant, auch in Neubrandenburg. Anschließend würden die Demonstrierenden ab 14.30 Uhr gemeinsam von den anderen Proteststandorten eine „Protest–Sternfahrt nach Neubrandenburg“ fahren. Dort angekommen wollen die Demonstrierenden ab 16 Uhr mit einem Autokorso und „mehreren hundert Fahrzeugen“ für Verkehrseinschränkungen sorgen, um Aufmerksamkeit für ihr Anliegen zu erzeugen. Startpunkt ist der Parkplatz des Jahnsportforums. Ab 18 Uhr solle sich wieder eine Menschenkette in der Stargarder Straße bilden. Die Sommerproteste der Pflege sollen mit „einem großen Paukenschlag“ abgeschlossen werden, heißt es vom Netzwerk. Anlässlich der Situation in der Pflege gebe es keinen Grund zum Feiern.  

Die Stadt Neubrandenburg erwartet zudem zum dreitägigen Vier–Tore–Fest erhöhte Verkehrseinschränkungen durch die Sperrungen in der Innenstadt. Im vergangenen Jahr hatten die Autokorsos und Demonstrationen der Initiative „Unternehmeraufstand MV“ ebenfalls für Verkehrseinschränkungen innerhalb Neubrandenburgs gesorgt. Damals hatten sich Teilnehmende unter anderem nicht an die vereinbarte Route des Autokorsos gehalten.  

Netzwerk kritisiert SPD–Fraktion

Auch am kommenden Freitag, 18. August, werden die Pflegekräfte in Neubrandenburg wieder zu Fuß demonstrieren. Mit den Protesten wolle das Netzwerk auf die „prekäre“ Lage der Pflege, die fehlende Attraktivität des Berufes und die hohe Arbeitsbelastung aufmerksam machen. Diese müsse finanziert werden, doch daran scheitere die Pflege in den Vergütungsverhandlungen mit der AOK Nordost, kritisiert das Netzwerk. Es entstehe der Eindruck, die AOK sei nicht dazu bereit, „die Herausforderungen der Pflege zu lösen“. 

Ebenfalls kritisiert das Netzwerk das seiner Meinung nach mangelnde Verantwortungsbewusstsein der SPD–Landtagsfraktion für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige in Mecklenburg–Vorpommern. Der steigenden Anzahl an Pflegebedürftigen stehe eine sinkende Zahl an Pflegekräften gegenüber, was in Zukunft zu einem Zusammenbruch der Pflegeversorgung führen könne. Das Netzwerk fordert die Landesregierung dazu auf, „endlich Lösungen“ zu erarbeiten. „In der Corona–Pandemie waren wir die Helden, ansonsten begegnet man uns mit Misstrauen. Das werden wir nicht länger hinnehmen."