Protest

Neubrandenburger Demonstranten lassen DDR–Tradition aufleben

Neubrandenburg / Lesedauer: 1 min

Sie fordern weltweiten Frieden, den Austritt aus der Nato und stellen Ermittlungsergebnisse zu einem Politiker–Mord infrage.
Veröffentlicht:04.09.2023, 19:57

Von:
  • Henning Stallmeyer
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Beim Olof–Palme Gedächtnismarsch am Montagabend in Neubrandenburg haben deren Teilnehmer weltweiten Frieden gefordert. „Olof Palme hat sich für Abrüstung und gegen Atompolitik ausgesprochen“, sagte etwa Rednerin Roswitha Clüver. Die Themen des 1986 ermordeten früheren schwedischen Ministerpräsidenten seien heute aktueller denn je, findet sie. In der DDR seien derartige Märsche öfter abgehalten worden, nun wegen der aktuellen Kriegssituation in Europa wolle man die Tradition wieder aufleben lassen, so Clüver weiter.

In ihrer Rede stellte sie die Frage, wer Palme eigentlich ermordet hätte und wer von seinem Tod profitiere. „Bei politischen Morden ist schnell die Rede von Einzeltätern“, munkelte sie und stellt damit die Ermittlungen der Schwedischen Behörden infrage, die erst vor wenigen Jahren einen mutmaßlichen Täter offenbarten. Demnach soll ein Grafikdesigner den Politiker erschossen haben. Da der Verdächtige aber bereits tot war, wurden die Ermittlungen eingestellt.

Zur Demonstration fanden sich etwa 100 Zuhörer auf dem Neubrandenburger Marktplatz ein. Nach den Redebeträgen spazierten sie gegen 19.30 Uhr über den Bahnhof und Friedrich–Engels–Ring wieder zurück zum Markt. Auf Plakaten und Transparenten wurde der Austritt aus der Nato und „Ami Go Home“ gefordert. Mitglieder vom Friedensbündnis und den Montagsspaziergängen nahmen teil.