Protest gegen Segnungsverbot

Neubrandenburger Katholiken hissen die Regenbogenflagge

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Der Vatikan stemmt sich gegen eine Segnung gleichgeschlechtlicher Paare – obwohl selbst Gegenstände gesegnet werden dürfen. Das muss sich ändern, heißt es von der katholischen Kirche in der Region und queerNB.
Veröffentlicht:29.04.2021, 11:01
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  • Author ImageMirko Hertrich
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An der katholischen Kirche St. Josef und St. Lukas in Neubrandenburg ist als Protest gegen das Segnungsverbot für gleichgeschlechtliche Paare die Regenbogenflagge aufgehängt worden. Das Symbol der sogenannten LSBTIQ-Bewegung wurde über dem Eingang der Kirche im Neubrandenburger Katharinenviertel angebracht, wie der Verein queerNB mitteilte.

Der Vorstand des Pfarrpastoralrates der katholischen Pfarrei Sankt Lukas setze durch die Aktion gemeinsam mit dem Verein queerNB ein Zeichen für die Akzeptanz sexueller Vielfalt innerhalb der katholischen Kirche, hieß es. LSBTIQ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans-, Inter- und queere Menschen.

Vatikan gegen gleichgeschlechtliche Ehe

Hintergrund dieser Aktion ist den Angaben zufolge eine Stellungnahme der vatikanischen Glaubenskongregation vom 15. März. Darin verneine der Vatikan abermals die Möglichkeit, gleichgeschlechtlichen Paaren einen Segen zu erteilen.

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Das Verbot der Glaubenskongregation zur Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren könne nicht einfach „stillschweigend akzeptiert” werden, teilten die Vorstandsmitglieder des Pfarrpastoralrates Gabriele-Maria Kohl, Cornelia Darmann, Martina Krüger und Pastor Engelbert Petsch mit: „Es muss damit aufgehört werden, Menschen, die in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft leben, auszugrenzen.”

Selbst Gebäude dürfen gesegnet werden

Pastor Engelbert Petsch gab in seiner Stellungnahme zu bedenken: „Menschen, Gebäude bis hin zu 'jeglichen Dingen' darf ich im Auftrag der Kirche segnen, aber Menschen in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft darf ich nicht segnen.”

In Deutschland und weiteren Ländern wurde die Regenbogenfahne an Kirchen als Zeichen der Kritik am Nein der vatikanischen Glaubenskongregation zur Segnung homosexueller Partnerschaften aufgehängt. „Der Protest gegen diese Stellungnahme muss von Innen kommen", zeigte sich Marcel Spittel, Vorsitzender des Vereins queerNB, überzeugt.