Justiz
Neubrandenburger Polizei schnappt flüchtigen Syrer
Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Thomas Beigang
Dazugelernt hat der 22 Jahre junge Mahmod A. aus Neubrandenburg noch nichts – auch wenn er zum nächsten Termin seiner Hauptverhandlung am 1. April nicht wieder durch Abwesenheit glänzen wird. Denn das pünktliche Erscheinen vor dem Richter Jörg Landes ist Zwangsmaßnahmen geschuldet.
Neubrandenburger Polizei fahndete nach dem Flüchtigen
Weil der Syrer Ende Februar „seinen“ Prozess schwänzte, musste das Gericht seinen Haftbefehl verkünden und die Polizei auf die Suche nach dem Verdächtigen schicken. Offenbar mit Erfolg. Denn das Amtsgericht in der Kreisstadt konnte in diesen Tagen verkünden, die einst geplatzte Verhandlung am 1. April über die Bühne gehen zu lassen.
In Neubrandenburg besteht dringendes Interesse, die Verhandlung gegen Mahmod A. zu erleben. Der Mann ist unter anderem der gefährlichen Körperverletzung angeklagt, er soll im vergangenen Sommer einige Male empfindlich das Leben auf dem Marktplatz gestört haben. Am 18. Juli soll er vor den Treppen zum HKB dort sitzende Punker erst beleidigt und dann mit einem Messer herumgefuchtelt haben, bis eine Hand zu bluten begann. Selbst der alarmierten Polizei gelang es nur mit großer Mühe, den aufgebrachten Messerschwinger in den Griff zu bekommen. Die Beamten aus dem Neubrandenburger Revier mussten sogar Pfefferspray einsetzen – das brachte ihnen die Drohung ein, am nächsten Tag sterben zu müssen.
Pöbeleien und Rangeleien beim Vier-Tore-Fest
Viel Theater auch am letzten August-Wochenende 2019 beim Vier-Tore-Fest in Neubrandenburg. Weil seine Freundin medizinisch in einem Sanitäterzelt behandelt werden musste, ihm dort aber der Eintritt verwehrt wurde, soll der Angeklagte mit Pöbeleien und Rangeleien begonnen haben. Den Platzverweis der Polizei, so die Anklage, hat er ignoriert, der Mann flippte aus und musste schließlich „fixiert“ werden.
Jetzt sitzt der Verdächtige hinter Gittern und wartet dort auf den Prozessbeginn. Denn auch die Polizei in Neubrandenburg verfügt für solche Fälle über Spezialisten, die sich des flüchtigen Klientels annehmen. Nach Eintreffen des Haftbefehls beschäftigt sich der Sachbereich Fahndung im Kriminalkommissariat der Vier-Tore-Stadt damit, Mahmod A. und andere zu finden. Die Ermittler dort gelten als ziemlich ehrgeizig und verfügen über einige Mittel, Aufenthaltsorte ans Tageslicht zu bringen.