DigitalPakt
Neubrandenburger Schulen bei Digitalisierung vorn dabei
Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Pablo Himmelspach
Tafeln und Kreide werden an Neubrandenburger Schulen bald Geschichte sein. Die Digitalisierung schreitet voran – und läuft im Vergleich zu anderen Schulen in Mecklenburg-Vorpommern außerordentlich gut. „Wir haben weitaus mehr investiert, als der Durchschnitt“, sagte Neubrandenburgs IT-Koordinator Schulen Maik Görbitz bei der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Generation, Bildung und Sport.
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Mit insgesamt 6,5 Milliarden Euro unterstützt der Bund Länder und Gemeinden, um bis 2024 moderne Technik in die Klassenräume zu bringen. Über 100 Millionen Euro stehen durch den „DigitalPakt“ in MV zur Verfügung – wovon bislang im Mittel lediglich 50 Prozent investiert worden sind. „Wir liegen in MV zurück, Sachsen ist da schon viel weiter“, sagte Maik Görbitz.
Umsetzung in einigen Schulen schon abgeschlossen
Ein Satz, von dem Neubrandenburg in großen Teilen ausgeklammert werden muss. Dort sind bereits 77,78 Prozent des Geldes in digitale Tafeln oder Tablet-Computer geflossen. Darüber hinaus zeigt sich die Verwaltung weiterhin ambitioniert: Bis zum Jahresende sollen knapp 90 Prozent des Geldes investiert sein.
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Dabei ist der „DigitalPakt“ an einigen Schulen bereits vollständig abgeschlossen. Die Grundschule und Regionalschule Mitte sind seit 2020 digitalisiert, ebenso die Grundschulen Ost und Süd sowie die Regionalschulen Ost und Nord. Bei den Grundschulen Nord und West sind 75 Prozent geschafft, bis Dezember will man fertig sein.
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Dabei ist an jeder Schule je nach Bedarf verschiedene Technik in Art und Menge vorhanden. Während in den Regionalschulen Ost und Nord unter anderem jeweils zwei 3D-Drucker stehen, beschränkt sich die Technik an der Grundschule Ost auf 16 digitale Tafeln, 25 Access Points (WLAN-Stationen) und einen Tabletwagen. „Alle Schulleiter haben im Vorfeld die Prioritäten festgesetzt“, sagte Görbitz.
Grundschule Datzeberg erst 2023 an der Reihe
Nur eine Schule hinkt derzeit deutlich hinterher. In die Grundschule Datzeberg ist bislang noch kein Geld aus dem „DigitalPakt“ geflossen. „Die Umsetzung befindet sich in der Planungsphase“, teilte Görbitz mit. Das liege daran, dass Fördermittel erst 2023 zur Verfügung stünden, was sich aus der Festlegung der Mittelverteilung durch das Bundesland ergebe.
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Was die Endgeräte für Schüler betrifft, wie etwa Tablet-Computer oder Laptops, soll ein fester Teil des Geldes Kindern aus Familien mit wenig Geld zugutekommen. Mit 181.315,20 Euro wurden in Neubrandenburg bereits im vergangenen Jahr 528 Ipads beschafft. Diese befänden sich derzeit an den Schulen – was sich im Falle eines coronabedingten Lockdowns ändern soll. Dann wechseln sie ihre Plätze von den Schulbänken in die Kinderzimmer, kündigt Maik Görbitz an.