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Investitionen

Neue Hoffnung für alte Pläne im Finanzplan 2023

Altentreptow / Lesedauer: 4 min

Wegen fehlender Förderbescheide und Lieferschwierigkeiten konnten 2022 nur wenige Vorhaben umgesetzt werden. Die Haushaltsplanung sieht deshalb ein stattliches Investitionsvolumen vor.
Veröffentlicht:03.02.2023, 07:03

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Über 3,7 Millionen Euro will Altentreptow im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte allein in diesem Jahr in die Hand nehmen, um viele lange geplante Investitionsmaßnahmen realisieren zu können. „Das ist schon eine enorme Summe für eine Stadt in unserer Größenordnung. Deshalb müssen wir schauen, ob das alles in der Form machbar ist“, meinte die Fachgebietsleiterin für Finanzen, Silvana Knebler, als sie eine erste Entwurfsübersicht zu den Haushaltsvorhaben für 2023 im Bauausschuss vorstellte.

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Die Stadt setzt auf Fördermittel

Natürlich lässt sich ein Großteil davon nicht ohne finanzielle Unterstützung stemmen. Rund 2,6 Millionen Euro sind deshalb an Einzahlungen aus Fördermitteln eingeplant.

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Während der Zuwendungsbescheid für den rund 928 000 Euro teuren Neubau der Zweifelder-Halle an der KGS bereits vor Monaten im Rathaus eingetroffen ist, wartet die Verwaltung nach wie vor auf grünes Licht für die Sanierung der Pestalozzi-Straße – mit 831 700 Euro der zweitgrößte Posten im diesjährigen Haushalt. „Es fehlt wohl nur noch eine Unterschrift vom Ministerium, damit wir das Geld abrufen können. Bei der Turnhalle sind die Planungen hingegen schon in vollem Gange. Voraussichtlich im Sommer soll der erste Spatenstich erfolgen“, gibt Knebler einen Ausblick.

Landweg und Stege an der Tollense im Visier

Es stehen aber auch einige altbekannte Projekte auf der Liste, die nur den Sprung vom Papier in die Praxis schaffen, wenn es eine Finanzspritze gibt. Konkret betrifft das die Sanierung der St. Georg Kapelle, wo es erst jüngst eine Absage von der Wüstenrot-Stiftung gab, sowie den Ausbau des Verbindungsweges von Rottenhof nach Trostfelde, der nach einer aktuellen Kostenschätzung mit 510 000 Euro zu Buche schlägt. „Für den Landweg haben wir einen Antrag beim Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt (StALU) gestellt und würden uns bei einer Zusage den zehnprozentigen Eigenanteil mit der Gemeinde Groß Teetzleben teilen“, erklärte die erste Stadträtin. Bei den neuen Anlegestegen an der Tollense, für die 64 500 Euro veranschlagt wurden, erhofft sich die Stadt einen 80-prozentigen Zuschuss über das Leader-Programm.

Sanierungsarbeiten am Rathaus

Am Rathaus selbst soll mit Mitteln aus dem Baufördertopf die energetische Dachsanierung vorangetrieben werden. „Von den 400 000 Euro, die uns im Herbst kurzfristig vom Bauministerium gewährt wurden, sollen 100 000 Euro in diese Maßnahme fließen. Außerdem wollen wir den Wettbewerb zur Umgestaltung des Marktes davon finanzieren, sagte Knebler. Ein neuer Antrag über 680 000 Euro sei bereits gestellt worden, um den Topf für das städtebauliche Sondervermögen wieder aufzufüllen. Falls es klappt, will die Stadt das Geld ab 2024 in die Planungsleistungen für die inklusionsgerechte Sanierung der Grundschule am Klosterberg und die marode „T12“ an der KGS investieren.

Bauvoranfrage für Hortneubau läuft

Inwieweit sich der angedachte Hortneubau an der Grundschule realisieren lässt, sei noch nicht sicher. „Wir haben beim Landkreis eine Bauvoranfrage gestellt. Sollte es eine positive Rückmeldung geben, könnten wir uns vorstellen, das ehemalige VEB (K) Bau-Gebäude zu kaufen“, verrät die erste Stadträtin. Ob das ruinöse Objekt abgerissen wird oder sich eine Renovierung wirtschaftlich gesehen noch lohnt, müsse erst noch geprüft werden.

Voruntersuchungen abgeschlossen

Weitere 1,2 Millionen Euro werden dieses Jahr in Unterhaltungsmaßnahmen gesteckt. Allein 384 000 Euro sind für die Teichsanierung in der Ortslage Thalberg vorgesehen. Eventuell könnte die Hälfte der Kosten über das StALU finanziert werden. Notwendige Voruntersuchungen, die natur- und umweltschutzrechtliche Belange betreffen, seien bereits abgeschlossen. Aber es stünden noch Gespräche mit der Behörde aus, um zu klären, welche Arbeitsschritte als förderfähig einzustufen sind.

Gremien beraten ab März

Nicht weniger kostenintensiv wird es beim Dachgeschoss am Rathaus, das ebenfalls auf seine energetische Sanierung wartet. „Wir müssen das zusammen mit dem Dach in einem Ruck erledigen, alles andere würde keinen Sinn machen“, begründete Knebler die zusätzlichen Ausgaben von 190 000 Euro. Auf dem städtischen Friedhof in der Stralsunder Straße soll sich ebenfalls einiges verbessern, wobei allein die Hälfte der veranschlagten 100 000 Euro für die Instandsetzung der alten Mauer vorgesehen ist. „Hier versuchen wir an Fördergelder zu kommen, ziehen es in Abstimmung mit der Landesdenkmalschutzbehörde aber auch in Erwägung, die Maßnahme mit eigenen Mitteln umzusetzen.“

In Stein gemeißelt sind die Vorhaben und Beträge noch nicht. Der Finanzausschuss wird sich am 6. März als erstes Gremium intensiver mit dem Haushaltsentwurf befassen.