Neubau
Neveriner IT–Firma versorgt sich selbst mit grüner Energie
Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Henning Stallmeyer
In Neverin ist die Zukunft schon ganz nah. Das verdeutlicht schon die Fassade des neuesten Bauwerks in der Gemeinde. Ein Wandgemälde des Greifswalder Künstlers Saneks ziert den Neubau der Firma „Clausohm Software“. Dreizehn Nullen und zwölf Einsen — eine duale Darstellung der Firmenabkürzung, sozusagen in Computersprache — begrüßen nun jeden, der die IT–Firma besucht. Davor steht ein Mann mit Kapuzenpullover und einem kleinen hölzernen trojanischen Pferd. Die Botschaft ist klar: Trojaner oder Viren sollen bei dem Neveriner Familienunternehmen keine Chance haben und müssen draußen bleiben.
Gebäude mit Solaranlage und Wärmepumpe
Drinnen erfreuen sich allerdings die Mitarbeiter über mehr Platz und auch über mehr Annehmlichkeiten. Denn bei dem rund 500 Quadratmeter großen Neubau setzten die Bauherren auf modernste Technik und Energieeffizienz. „Das nunmehr dritte Gebäude des Unternehmens ist technisch und energetisch auf einem Stand, den sich jeder Umweltminister wünschen würde“, sagte Heiner Clausohm, der Managing Director der IT–Firma, stolz.
Die Photovoltaik–Anlage auf dem Dach liefert die Energie für den Betrieb des gesamten Gebäudes einschließlich der Wärmepumpe. Überschüssige Energie wird in den eigenen Batteriespeicher geladen und wird in den Abend– und Nachtstunden abgerufen.
Mit dem Thema Betonkern–Temperierung haben die Bauherren die allerneueste Technik verbaut, die bisher in Deutschland nur wenig zum Einsatz kam. Durch die Kombination von Wärmepumpe und Wärmetauscher kühlen die eingelassenen Heizkreise den Betonboden des Hauses im Sommer. Herkömmliche energieintensive Klimageräte gehören damit der Vergangenheit an. Der kalte Beton strahlt in das Haus ab und sorgt so für ein angenehmes Raumklima ohne Zugluft, erklärt ein zufriedener Heiner Clausohm.
Trotz Corona–Krise für Investition entschieden
Geplant hat die Firma ihren Neubau schon 2021. Mitten in der Corona–Pandemie. Doch die Geschäftsführung wollte von unsicherer Zukunft nichts wissen und entschied sich für die langfristige Investition. „Es braucht mehr Platz für das inzwischen 83 Mitarbeiter starke Team. In der Corona–Zeit wurden mehr Mitarbeiter eingestellt, als Arbeitsplätze zur Verfügung standen“, begründete Heiner Clausohm die Baumaßnahme.
Dabei war für die Geschäftsführung das Thema Energienachhaltigkeit besonders wichtig. Auch in der Gemeinde Neverin kam das Bauvorhaben gut an. Ein Grundstück und auch eine Förderung waren schnell gefunden. Den Großteil der Investition von rund zwei Millionen Euro zahlt das Familien–Unternehmen allerdings aus eigener Tasche.