Offene Kriegserklärung an Bürgermeister Witt
Neubrandenburg / Lesedauer: 1 min

Das Verhältnis der Neubrandenburger Stadtvertreter zum ebenfalls von den Einwohnern gewählten Oberbürgermeister ist seit Jahren belastet, schon Silvio Witts Vorgänger Paul Krüger und die Ratsleute lieferten sich legendäre „Schlachten“. Doch bisher schwelte der Konflikt meist im Verborgenen, brach höchstens mal in Ausschüssen oder Hinterzimmern aus.
Als die stellvertretende Stadtpräsidentin gestern zum Mikrofon schritt, merkte man, dass sich einiges an ungeklärten Problemen und Frust angestaut hatte. Und jetzt sollte mal reiner Tisch gemacht werden. Was dann passierte, glich einem politischen Vulkanausbruch. Die Vorwürfe gegen die Stadtverwaltung und den Oberbürgermeister, ohne seinen Namen zu nennen, brodelten nur so aus der vorgeschickten stellvertretenden Stadtpräsidentin hervor.
Zeitpunkt der Attacke ist dreist
Doch waren Zeitpunkt und Mittel richtig gewählt? War es Kalkül, dass diese Vorwürfe ausgerechnet am Tag des Amtseides von Silvio Witt vorgebracht wurden? Dabei wiegen die Vorwürfe, dass Mitarbeiter innerhalb der Verwaltung gemobbt und gar in die Krankschreibung gedrängt würden, schwer und verdienen Beachtung.
Teile der Stadtvertreter haben gestern ihrem Oberbürgermeister offen den Krieg erklärt. Dass es dabei um den Schutz von Verwaltungsmitarbeitern gehen soll, ist nach dem offenbar provozierten Eklat schwer zu glauben.
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