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Stalinismus

Opfer–Vereinigung will Gedenktafeln in Altentreptow sponsern

Altentreptow / Lesedauer: 2 min

Ein Verein aus Berlin will der Stadt Altentreptow dabei helfen, an Opfer des Sowjetregimes zu erinnern. Ein Neubrandenburger würde dafür auch persönlich Geld geben.
Veröffentlicht:16.03.2023, 06:03

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Mit ihrem jüngsten Antrag an die Stadtvertretung hat Silva Keitsch (CDU) offenbar über die Grenzen Altentreptows hinaus für Aufsehen gesorgt. Ihrer Ansicht nach sollte sich die Stadt an dem Projekt „Die letzte Adresse“ beteiligen und prüfen, ob es auch in Altentreptow Betroffene gab, die zwischen 1918 und 1991 von sowjetischen Behörden politisch verfolgt und getötet wurden, um mit Gedenktafeln an sie zu erinnern.

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Obwohl das Thema erst am 21. März bei der nächsten Stadtvertretung auf der Tagesordnung steht, ist der stellvertretende Landesvorsitzende der Vereinigung der Opfer des Stalinismus e. V., André Rohloff jetzt vorgeprescht und hat sich am Wochenende in einem Schreiben an Bürgermeisterin Claudia Ellgoth gewandt, mit der Bitte, es vor der nächsten Sitzung an die Stadtvertreter weiterzuleiten.

Appell an Gemeinde, das Gedenken zu unterstützen

Darin heißt es: „Die Vereinigung der Opfer des Stalinismus e. V. als älteste SED–Opfer– und Widerstandsorganisation in der Bundesrepublik Deutschland, die beim Ministerium für Staatssicherheit unter dem Namen ‚Pest‘ verfolgt und zersetzt werden sollte, fühlt sich angesichts dieses Anliegens berufen, an die führenden Repräsentanten und Politiker Ihrer Gemeinde zu appellieren, diese herausragenden Aktion von MEMORIAL zu unterstützen und den rehabilitierten Opfern der zweiten deutschen Diktatur ihre Namen wieder zu geben.“

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Und Rohloff geht sogar noch einen Schritt weiter. So hat er der Rathauschefin zugesichert, die Kosten für drei Gedenktafeln persönlich übernehmen zu wollen. Bleibt abzuwarten, inwieweit sich dieser Vorstoß auf die Entscheidung der Stadtvertretung auswirken wird. In der Vergangenheit wurden die meisten Anträge von Silvia Keitsch abgelehnt.