Sturmfolgen

Pegelstände am Tollensesee erhöht

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

An manchen Orten in der Region nähern sich die Pegelstände den Hochwassermarken. Die Behörden aber sehen darin keinen Grund zur Beunruhigung.
Veröffentlicht:22.02.2022, 20:30

Von:
  • Author ImageMirko Hertrich
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Infolge der ausgiebigen Regenfälle der vergangenen Tagen während der Stürme „Zeynep“ und „Antonia“ sind die Pegelstände der Gewässer in und um Neubrandenburg erhöht. Am Strandbad Broda und im Kulturpark stehen einige Flächen unter Wasser. Der Pegelstand am Tollensesee lag am Dienstagmittag bei der Bogenbrücke bei 71 Zentimetern und damit 15 Zentimeter über dem sogenannten Mittelwasser, wie das Pegelportal MV anzeigte. Während der Stürme der vergangenen Tage hatte der Pegelstand an der Brücke über den Obernach den Schwellenwert für ein Mittleres Hochwasser (MHW) von 74 Zentimeter zwei Mal überschritten Neubrandenburg. Am Malliner Wasser bei Zirzow lag der Pegelstand am Montagmittag bei 88 Zentimeter und damit 53 Zentimeter über dem durchschnittlichen Mittelwert. An der Datze bei Friedland wurde der Mittelwert von 18 um 27 Zentimeter überschritten.

Überschreitung auf Wind zurückzuführen

Christoph Linke, Leiter des Staatliches Amts für Landwirtschaft und Umwelt (Stalu) Mecklenburgische Seenplatte, sagte dem Nordkurier, die Überschreitung der MHW-Schwellenwerte am Tollensesee sei auf den Wind zurückzuführen gewesen, der das Wasser in den Oberbach gedrückt hat. Die Abflüsse in die Tollense liegen nach den Worten des Behördenleiters aktuell bei zwei Dritteln des Hochwasserwertes, in Klempenow sogar bei 90 Prozent. Dass die Wiesen an der ein oder anderen Stelle überflutet seien, müsse aber niemanden beunruhigen. Der Stalu-Leiter sieht es vielmehr positiv, dass durch den ergiebigen Niederschlag der vergangenen Tage und Wochen die Wasserspeicher in der Region wieder gut gefüllt seien, um für mögliche Trockenperioden gerüstet zu sein.

Seinen Worten nach bedeutet Klimawandel in hiesigen Gefilden, dass der Niederschlag in der Summe zwar konstant bleibe, aber nicht mehr so kontinuierlich übers Jahr verteilt falle. Vielmehr würden die Niederschläge im Winter stärker und mehr, während es im Sommer trockener bleibe. Gut gefüllte Speicher seien daher – wo das Wasser keinen Schaden anrichten könne – für die Bewältigung der Folgen des Klimawandels wichtiger geworden.