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Tourismus

Planungen für gleich zwei neue Caravan–Plätze

Neubrandenburg/Burg Stargard / Lesedauer: 3 min

Ein erster Anlauf für eine Erweiterung des Caravan–Stellplatzes am Augustabad scheiterte. Jetzt mischt ein neuer Anbieter den Markt auf und viele Kommunen wollen aufspringen.  
Veröffentlicht:13.04.2023, 06:13

Von:
  • Mirko Hertrich
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Zahlreiche Gemeinden in der Mecklenburgische Seenplatte wollen vom Boom beim Caravan–Tourismus profitieren und prüfen Stellplätze für Wohnmobile. In Burg Stargard wird über ein Angebot des französischen Unternehmens Camping–Car Park bereits konkret diskutiert. Europas führendes Netzwerk von Rast– und Stellplätzen, die rund um die Uhrzugänglich sind, will in Deutschland expandieren und ist dabei in Gesprächen mit vielen Gemeinden, wie Jana Schumann, Verkaufsmanagerin Nord des Unternehmens, bei einem Treffen in Neubrandenburg sagte, ohne allerdings zu genau ins Detail zu gehen.

Stadt hält sich zu Standorten noch bedeckt

Neben Gesprächen über einen Standort in Burg Stargard, die von Maik Michalek (Die Linke) angestoßen wurden (der Nordkurier berichtete), befindet sich die Managerin auch in Kontakt mit der Vier–Tore–Stadt Neubrandenburg. „Wir stehen im engen Austausch“, bestätigte Stadtsprecherin Anja Seugling. Erste Standortbesichtigungen hätten bereits stattgefunden, fügte sie hinzu, ohne allerdings konkrete Örtlichkeiten zu nennen.

Derzeit würden die betrachteten Standorte auf ihre bauplanungsrechtliche Zulässigkeit, die entstehenden Kosten und etwaige Fördergelder geprüft, sagte die Sprecherin weiter. „Wir befinden uns also in einem laufenden Verfahren und können zu weiteren Details noch keine abschließenden Auskünfte geben.“

In Neubrandenburg gibt es beim Yachthafen am Tollensesee bereits einen Wohnmobilparkplatz. Die Stadtverwaltung hatte im Februar 2021 Pläne für dessen Erweiterung vorgestellt, diese waren aber am Widerstand der Mehrheit der Stadtvertretung gescheitert. Mit Bausch und Bogen verworfen worden waren auch Erwägungen, einen kleinen Campingplatz am See in Broda zu errichten.

Burg Stargard schmiedet schon Pläne

Weiter in puncto Caravan–Stellplatz ist man in Burg Stargard. Bürgermeister Tilo Lorenz (CDU) zeigte sich dem Anliegen gegenüber aufgeschlossen. Daniel Schmerse (Stargard 2030) findet die Idee ebenfalls schön und könnte sich dort auch E–Ladestationen vorstellen. Andreas Rösler (AfD) sagte, er würde sich über solch einen Antrag freuen. Maik Michalek ist der Auffassung, dass sich je ein Platz in Neubrandenburg und Burg Stargard nicht gegenseitig ausschließen würden.

Camping–Car–Park–Verkaufsmanagerin Jana Schumann ist der Ansicht, dass sich zwei nahe beieinander liegende Caravan–Stellplätze durchaus gegenseitig beflügeln können. Für die Expansion ihres Unternehmens mit fast 700 000 Kunden sucht sie in Deutschland Partnerkommunen für Stellplätze, in Mecklenburg–Vorpommern vor allem im Hinterland wie etwa in der Mecklenburgischen Seeplatte. „Die Ostsee ist schon gut ausgestattet“, so ihre Einschätzung.

"Ab 20 Stellplätzen macht es erst Spaß"

Das Geschäftsmodell sieht ihren Angaben nach so aus, dass die Kommunen die Stellplätze errichten und betreiben. Camping–Car Park bietet Infrastruktur wie Schranke sowie Kassenautomat und übernimmt Vermarktung und Kundenservice. Gemeinden und Unternehmen teilen sich dabei die Einnahmen, ein Drittel geht an Camping–Car Park, aber nur, wenn der Platz frequentiert ist. 

„2022 haben wir 7,7 Millionen Euro an die Gemeinden ausgezahlt“, führte Jana Schumann an. Gastronomie und Handel würden von den Wohnmobilisten profitieren, die im Schnitt pro Kopf 50 Euro am Tag ausgeben würden. Dabei kommt es nach den Worten der Managerin auf die Zahl der Stellplätze an. „15 bis 20 sind ok, ab 20 macht es der Stadt und uns Spaß.“