Rechenschaftsbericht

Preisexplosion bremst Wohnungsbau in Altentreptow aus

Altentreptow / Lesedauer: 3 min

Obwohl das Gemeinnützige Wohnungsunternehmen Altentreptow (GWA) wirtschaftlich stabil dasteht, wirkt sich die hohe Inflationsrate insbesondere auf die Investitionen aus.
Veröffentlicht:08.12.2022, 09:13

Von:
  • Tobias Holtz
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Die Nachfrage nach freiem Wohnraum ist in der Tollensestadt ungebrochen. Deswegen bemüht sich das Gemeinnützige Wohnungsunternehmen Altentreptow (GWA) seit Jahren intensiv darum, die vorhandenen Gebäude im Bestand zu modernisieren und durch Neubauten zu ergänzen. So wurde im laufenden Geschäftsjahr damit begonnen, den unansehnlichen Wohnblock in der Teetzlebener Straße 2/2a auf Vordermann zu bringen.

Neubau-Projekt auf Eis gelegt

Wie GWA-Geschäftsführerin Stefanie Tines in ihrem jüngsten Rechenschaftsbericht an die Stadtvertretung deutlich machte, sei es fast eines der letzten Häuser in der Südstadt gewesen, an dem im Zuge der zweiten Sanierungswelle des Unternehmens keine Arbeiten ausgeführt wurden. „Wohnungen ohne Balkon zu vermieten, ist heute schwierig. Deswegen haben wir an der Nordseite komplett nachgerüstet. Spätestens, wenn dann noch die große Gaube für die zwei Dachausbauwohnungen fertiggestellt ist, wird das Gebäude ein echter Hingucker“, ist Tines überzeugt. Vor dem Wohnhaus sollen in naher Zukunft außerdem weitere Parkplätze entstehen und Leerrohre verlegt werden, um auf einen eventuellen Ausbau der E-Ladeinfrastruktur vorbereitet zu sein.

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Ein anderes Projekt hingegen, das 2023 nur ein paar Hausnummern weiter neben der Agentur für Arbeit realisiert werden sollte, wird durch die aktuelle Krisensituation jäh ausgebremst. „Dort hatten wir eigentlich 24 neue barrierefreie Wohneinheiten geplant, verteilt auf zwei dreigeschossige Häuser mit jeweils 900 Quadratmeter Wohnfläche. Doch aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind wir zu dem Entschluss gekommen, das Projekt lediglich bis zur Genehmigungsplanung vorzubereiten und den Zeitpunkt der Realisierung zu verschieben“, begründete die Geschäftsführerin diesen Schritt. Wenn die GWA trotzdem anfangen würde zu bauen, hätte das nicht nur erhebliche Auswirkungen auf die Gesamtkosten des Vorhabens, sondern würde auch die Miete in unermessliche Höhen treiben.

Sanierungsmaßnahmen werden fortgesetzt

Studien zufolge ist die Nettokaltmiete pro Quadratmeter Wohnfläche im Vergleich zu 2021 um 59 Prozent gestiegen. „Zusammen mit den Finanzierungskosten, die ebenfalls explodiert sind, würde am Ende der Rechnung ein Mietbetrag stehen, der definitiv auf dem Wohnungsmarkt in Altentreptow nicht erzielbar ist“, verdeutlichte Tines.

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Trotzdem möchte die GWA im kommenden Jahr nicht die Hände in den Schoß legen und die begonnenen Modernisierungsmaßnahmen fortsetzen. So ist unter anderem vorgesehen, dem Objekt in der Teetzlebener Straße 3/3a eine grundlegende Frischzellenkur zu verpassen. „Auch hier wollen wir natürlich gerne neue Balkone montieren, die Arbeiten werden einen ähnlichen Umfang haben wie beim Haus nebenan“, weiß Tines. Weiterhin ist angedacht, die denkmalgeschützte Fassade in der Bahnhofstraße 31/ 32 zu sanieren, die alten Holzfenster auszutauschen und das Dach zu erneuern. „Wir hoffen natürlich sehr, dass sich die jetzige, schwierige Lage wieder entspannt und die Baukosten nicht noch weiter steigen“, so die Geschäftsführerin.