Schreckliches Verbrechen

Mord an Joel (6) – Psychologen kümmern sich um Mitschüler 

Pragsdorf/Schwerin / Lesedauer: 2 min

Zwei Psychologinnen sind an der Schule des getöteten Joel (6) im Einsatz. Auf Klassenarbeiten soll in der kommenden Woche verzichtet werden. Die Politik äußert ihr Mitgefühl.
Veröffentlicht:15.09.2023, 15:34

Von:
  • Mirko Hertrich
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Nach dem Tod des sechsjährigen Joel hat das Bildungsministerium nach eigenen Angaben alle Notfallmaßnahmen eingeleitet, um die Mitschülerinnen und Mitschüler des verstorbenen Kindes sowie die Eltern, die Lehrkräfte der Schule und weitere Betroffene bestmöglich zu betreuen.

Ab Montag keine Tests mehr

Nach Bekanntwerden des tragischen Geschehens seien umgehend zwei Schulpsychologinnen des zuständigen Staatlichen Schulamts Neubrandenburg an der betroffenen Schule vor Ort gewesen, hieß es in einer Mitteilung. Ab kommenden Montag werde für eine Woche an der gesamten Schule auf Tests verzichtet. 

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Der Sechsjährige war am Donnerstagabend in Pragsdorf erstochen worden. Sein Leichnam wurde in einem Gebüsch nahe dem Haussee aufgefunden. Er war nach dem Spielen nicht wie vereinbart nach Hause gekommen. Ein Tatverdächtiger konnte bislang nicht ermittelt werden. Die Polizei geprüft nach eigenen Angaben jeden Hinweis und geht jedem Verdachtsmoment nach.

Im Laufe des Freitags wurden laut Ministerium alle Lehrkräfte sowie der Vorsitz der Schulkonferenz und des Schulelternrats über die Tat informiert. An alle Eltern sei ein Brief mit entsprechenden Unterstützungsangeboten des Zentralen Fachbereichs für Diagnostik und Schulpsychologie (ZDS) versandt und in der Schule ein Trauerort eingerichtet worden.

Ministerin Oldenburg äußert Mitgefühl

Am Freitag und nach dem Wochenende stünden weiterhin Schulpsychologen für Einzel– und Gruppengespräche vor Ort zur Verfügung. Selbstverständlich begleitet der ZDS die Betroffenen auch am Wochenende telefonisch unter der Rufnummer 0385 588 7777, hieß es.

„Für uns alle steht jetzt die Trauer und die Hilfe bei der Bewältigung dieses schrecklichen Ereignisses im Mittelpunkt“, teilte die stellvertretende Ministerpräsidentin Simone Oldenburg (Linke) mit. „Während uns der Todesfall höchst betroffen und sprachlos zurücklässt, ist es unsere Aufgabe und Pflicht, nun die Familien und Freunde, Mitschülerinnen und Mitschüler sowie Lehrkräfte dabei zu unterstützen, mit der unfassbaren Situation umzugehen. Ihnen gilt mein tief empfundenes Mitgefühl.“