Radwege um Neubrandenburg offiziell freigegeben
Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Ein Stück des Weges ist geschafft. Endlich, könnte da so mancher rufen. Denn dass zwischen Neubrandenburg und Burg Stargard ein Radweg hingehört, darüber wird seit 20 Jahren gesprochen. Nun wird das Unterfangen wahr: Zumindest der erste Bauabschnitt – zwischen Lindenhof und Neubrandenburg – ist jetzt fertig.
Bereits seit Mai konnten die Radfahrer diesen gut 800 Meter langen Weg nutzen. Am Montag ist er feierlich eröffnet worden. Schließlich hatte sich Politprominenz aus Schwerin angekündigt: Energieminister Christian Pegel (SPD) ließ es sich bei dem freudigen Ereignis nicht nehmen, mit lokalen Akteuren – Landrat Heiko Kärger (CDU), Neubrandenburgs Oberbürgermeister Silvio Witt, Burg Stargards Vize-Bürgermeisterin Marion Franke und Sabine Lauffer, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Mecklenburgische Seenplatte GmbH – den Radweg einzuweihen.
210.000 Euro für ersten Bauabschnitt
René Martin vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC), der natürlich ebenfalls bei dieser Sternstunde für sicheres Radfahren in der Neubrandenburger Region anwesend war, machte aus weiteren Wünsche nach Radwegen keinen Hehl. Er merkte aber auch bei allem Wünschen und Träumen an: „Radwege müssen auch unterhalten werden.“ Hans-Jürgen Rehbein derweil kann dem Radwegstück Neubrandenburg-Lindenhof nur Positives abgewinnen. In den vergangenen Jahren sei es schon gefährlich gewesen, die Kreisstraße zwischen beiden Orten zu befahren, so Rehbein, denn Autofahrer hielten sich eben nicht immer ans Tempolimit von 70 Stundenkilometern im Kurvenbereich.
Tempobegrenzung gilt im Übrigen auch in Lindenhof selbst. Dreißig Stundenkilometer sind erlaubt. Schikanen sind eingebaut worden, um Autofahrer wirklich zum Bremsen zu bewegen. Was passiert mit dem Radweg an der Stelle? Laut Wirtschaftsförderung des Kreises stehe das noch nicht fest. Wenn es nach Radfahrern wie René Martin geht, dann könne die Schikane, die durch Bürgerwillen eingebaut worden ist, ruhig so bleiben. „Da kann man prima herum fahren“, meint der Mann, der keine Extra-Wurst für Radfahrer an dieser Stelle fordert.
Der zweite Bauabschnitt von Lindenhof nach Burg Stargard soll indes im kommenden Jahr starten und bis Ende des zweiten Quartals abgeschlossen sein. Der erste, jetzt fertiggestellte Bauabschnitt, schlägt mit gut 210.000 Euro zu Buche. Vom Land erhielt der Landkreis eine 75-prozentige Förderung aus Mittel des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE).
Radwege sollen Tourismus stärken
Aus demselben Fonds kommen auch die Fördergelder für den letzten Radweg-Abschnitt zwischen Wulkenzin und Mallin, der ebenfalls am Montag offiziell übergeben worden ist. Die Gesamtkosten dieser Baumaßnahme beliefen sich auf etwa 268 000 Euro. Es gab rund 181.000 Euro Fördermittel. Der dortige Radweg wurde auf einer Länge von knapp 1,5 Kilometern auf einem ehemaligen Bahndamm in Sichtweite der B 192 angelegt und schließt in Mallin an den bereits vorhandenen Radweg auf dem Bahndamm an.
Beide Radwege sollen Verkehrssicherheit und damit auch den Tourismus stärken: Entlang der B 192 zwischen Mallin und Wulkenzin bestand für Radfahrer wegen des täglichen Verkehrsaufkommens von knapp 7000 Fahrzeugen ein erhebliches Risiko. Zwischen Burg Stargard und Neubrandenburg waren es rund 5000 Fahrzeuge.