Rafik Schami spricht im Neubrandenburger Güterbahnhof
Neubrandenburg / Lesedauer: 1 min

Volles Haus im Güterbahnhof. „Ich freue mich, dass Sie HIER sind“, sagte Solveig Weller, die stellevertretende Leiterin der Thalia-Buchhandlung, die die Lesung organisiert hat, zu Beginn der Veranstaltung. Auch dem aus Syrien stammenden Autoren Rafik Schami ist wohl bewusst, wer in wenigen 100 Meter Entfernung liest.
„Danke, dass Sie sich für mich entschieden haben. Das ist nicht selbstverständlich“, sagte er den rund 180 Gästen. Der Name Thilo Sarrazin fiel freilich nicht, aber der Beifall des Publikums zeigte, dass die Zuhörer verstanden.
Rafik Schami las am Donnerstagabend nicht aus seinem aktuellen Band „Ich wollte nur Geschichten erzählen”, sondern sprach frei. So, wie man früher auch erzählt hat. Er scherze dabei über die Islamisten, die Araber und deutsche Lektoren, die seine Manuskripte anfangs ablehnten. Sie hätten die Texte in den höchsten Tönen gelobt, ohne sie gelesen zu haben.
Ein Bier mit Sarazzin schlug Schami aus. "Ich trinke Bier nur mit meinen Freunden" , sagte er dem Nordkurier. Auch zum Thema Flüchtlinge äußerte er sich: "Flüchtlinge sind keine Engel. Wenn sie Engel wären, wären sie in den Himmel gekommen. Flüchtlinge sind auch Menschen", sagte der Autor.