Wirtschaft
Rewe und Rossmann in Altentreptow — Baustart noch ungewiss
Altentreptow / Lesedauer: 3 min

Tobias Holtz
Noch ist der Altentreptower Rewe–Supermarkt im Grünen Gang direkt neben dem Discounter–Konkurrenten Aldi zu finden. Doch das Unternehmen hat für die Zukunft andere Pläne, die gegen den bisherigen Standort sprechen. Um der Kundschaft ein größeres Warensortiment anbieten zu können, reicht der Platz in dem jetzigen Gebäude einfach nicht aus.
Neuer Rewe–Markt soll CO2–neutral betrieben werden
Ein Neubau muss her, der mit 1950 Quadratmetern Verkaufsfläche deutlich größer ausfällt und nach dem „Green Building“-Konzept der Rewe–Gruppe sogar komplett CO2–neutral aus erneuerbaren Energiequellen wie Photovoltaik betrieben werden soll.
Viel wichtiger ist für die Altentreptower aber vermutlich die Entscheidung der Drogeriemarktkette Rossmann, sich mit einer Filiale direkt daneben niederzulassen. Denn die letzte Drogerie beim Tollense–Einkaufspark hat schon vor Jahren dichtgemacht. Von der Verkaufsfläche her fällt Rossmann mit 850 Quadratmetern zwar nur halb so groß wie Rewe–Nachbar aus, soll nach Angaben des Konzern aber alle gängigen Marken bereithalten.
„Todesstoß“ für die Innenstadt befürchtet
„Es sind ingesamt 122 Kundenparkplätzen vorgesehen, rund um das ganze Gelände wird zusätzlich eine 1,20 Meter hohe Stützmauer errichtet und wir legen auf dem Grundstück auch ein Versickerungsbecken für Regenwasser an“, erklärte der Geschäftsführer des zuständigen Ingenieurbüros, „Mikavi Planung“, Mirko Leddermann im Bauausschuss den Vorhaben– und Erschließungsplan für das rund 1,2 Hektar umfassende Areal. Da die Flurstücke eigentlich für landwirtschaftliche Zwecke gedacht sind, hatte die Stadtvertretung bereits im September 2022 eine Änderung des Flächennutzungsplanes auf den Weg gebracht und für die Aufstellung des Bebauungsplanes grünes Licht gegeben.
Dabei war der favorisierte Standort an der Nordkreuzung längst nicht nur auf positives Echo gestoßen. So mancher bezeichnete die Neuansiedlung sogar als „Todesstoß“ für die ohnehin schon verwaiste Innenstadt. Doch die „VLP von Lehmden Projektmanagement GmbH“ war als Bauvorhabenträger nach mehreren Vor–Ort–Begehungen zu dem Ergebnis gekommen, dass die Umsetzung des Projekts in der beabsichtigten Größenordnung, „innerhalb des stark verdichteten und kleinteilig strukturierten Ortskerns aus städtebaulichen Gründen nicht möglich ist“, wie aus der Begründung für den Planungsentwurf hervorgeht.
Keine Beeinträchtigungen für Anwohner zu erwarten
Die vergangenen Monate hat das Ingenieurbüro vor allem dafür genutzt, um Untersuchungen durchführen zu lassen, die neben dem Umwelt– und Artenschutz auch die Emissionswerte betreffen. „Von den Fachbehörden gab es in keinem dieser Punkte Bedenken. Es handelt sich um eine sehr artenarme Fläche und es wurde im Gutachten nachgewiesen, dass die Bewohner der angrenzenden Häuser nicht durch Schall oder sonstige Störfaktoren beeinträchtigt werden“, versicherte Leddermann.
In einem nächsten Schritt steht die öffentliche Beteiligungsphase an. Der Bauausschuss hat dazu schon die die Entwurfs– und Auslegungsbeschlüsse für das „Sondergebiet Rewe“ zur Beschlussfassung an die Stadtvertretung empfohlen. Da das Planungs– und Genehmigungsverfahren aber nicht nur sehr arbeitsaufwendig ist, sondern auch viel Zeit in Anspruch nimmt, gehen die Planer derzeit davon aus, dass die eigentlichen Arbeiten nicht vor 2024 beginnen können.