8 Millionen Euro

Richtfest bei Neubrandenburger Stadthalle gefeiert

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Der Rohbau vom neuen Gebäude steht, auch bei der Stadthalle selbst geht es voran. Die Kosten liegen bei acht Millionen Euro und könnten noch steigen.
Veröffentlicht:10.08.2022, 20:18
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  • Author ImageTim Prahle
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Auf mittlerweile acht Millionen Euro sind die Sanierungskosten bei der Stadthalle angestiegen. Das ist die Zahl, mit der die Verantwortlichen in ihr letztes Baujahr gehen werden. „Wir sind mit dem Dach, dem Boden und auch den Fenstern fertig“, sagt der zuständige Architekt Ullrich Schmidt am Mittwoch und lässt den Blick durch das „junge Denkmal“ streifen.

Großes Interesse an Müther-Stadthalle

53 Jahre ist die Stadthalle aus der Feder der Architekten Karl Kraus und Ulrich Müther bereits alt – und erfreut sich laut Ullrich Schmidt in der Fachwelt auch dank Müthers markante Hyparschalenkonstruktion wieder großem Interesse. Studenten, junge Architekten aus Dresden und das Amt für Landesdenkmalpflege Brandenburg waren bereits zu Besuch. „Ostmoderne ist gerade sehr im Gespräch“, sagt der Architekt.

Die Begeisterung der Fachwelt kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch bei dieser Baustelle nicht alles klappt, wie mal geplant. Ursprünglich sollte die Sanierung 2021 bereits fertig werden, zuletzt war das Frühjahr 2023 im Gespräch. Nun soll sie zum Schulstart 2023/24 übergeben werden. Vor allem die Hyparschale und schadstoffbelastete Bauteile hatten die unter den Augen des Denkmalschutzes stattfindenden Arbeiten immer wieder verzögert.

An den Arbeitern selbst dürfte es weniger gelegen haben, sie feierten am Mittwoch mit der zweiten stellvertretenden Oberbürgermeisterin Sabine Renger und den Architekten Richtfest beim Anbau, dessen Rohbau bereits steht. Ein Jahr bevor alles wieder in die Hände der Stadt gehen soll, die vor allem Schulsport und vereinzelt Veranstaltungen in dem Gebäude plant. Eine erste Veranstaltung werde es aber frühestens im Dezember 2023 geben, sagt ein Stadtsprecher. Ein noch immer gerade so passendes Datum, würde diese Veranstaltungspremiere doch zugleich das Finale des 775. Stadtjubiläums darstellen.

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Spezielle Lüftungsmaschinen an den Ecken

Lieferschwierigkeiten und „normale Kostensteigerungen“ haben den Gesamtpreis von 7,5 Millionen auf vorerst acht Millionen Euro hochgeschraubt. Wobei Stadt und Architekten gleichermaßen davon ausgehen, dass noch weitere Kosten dazukommen, ein paar Baulose sind noch nicht ausgeschrieben. Beim Anbau mit seinen 760 Quadratmeter Nutzfläche müssen noch die Maler, Fliesenleger, Dachdecker und viele weitere ans Werk, zudem gibt Architekt Schmidt noch eine Besonderheit beim Richtfest bekannt: Im Atrium soll künftig die Plastik „Der Handschuh“ von Fritz Cremer stehen. So sei es mit der Kunstsammlung vereinbart, „das Werk passt auch genau in die Zeit des Gebäudes“, erläutert der Architekt.

Bei der Stadthalle konzentrieren sich die Arbeiten vor allem auf die vier Ecken. Hier stehen vier separate, nicht miteinander verbundene Lüftungsanlagen, das hier verbaute Holz soll zudem gleichermaßen luftdurchlässig sein, als auch den Schall dämpfen. „Für die Haustechnik ist es eine große Herausforderung, das Gebäude in den Griff zu kriegen“, sagt Ullrich Schmidt. Denn wenn hier in einem Jahr der Schulsport und anschließen Veranstaltungen wieder stattfinden, soll bestenfalls in der gesamten Halle die Luft gleich gut sein.